(ots) - Philipp Rösler ist nicht zu beneiden. In Umfragen
krepelt die FDP so vor sich hin, die persönlichen Popularitätswerte
des Vorsitzenden sind schlecht. Innerhalb der Partei wird er geradezu
gemobbt, als Wirtschaftsminister hat er praktisch keine Erfolge
vorzuweisen. Doch jetzt hat es Rösler in die Schlagzeilen geschafft:
Mit der Aussage, dass ein Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone
gar nicht so schlimm wäre. Das war bestenfalls ungeschickt,
schlimmstenfalls Kalkül. Röslers Statement fällt zusammen mit
Gerüchten, der Internationale Währungsfonds wolle Athen kein Geld
mehr geben, auch Kanzlerin Merkel habe die Nase voll von
Rettungspaketen für die siechen Griechen. Fakt ist: Die griechische
Regierung pokert um eine Verlängerung der Frist, innerhalb der sie
ihre Sparauflagen erfüllen muss. Da haben einige geschickt gestreute
Informationen den Effekt, Athen klar zu signalisieren, dass die
Euro-Retter nicht mit sich verhandeln lassen. Griechenland muss die
Bedingungen für die Milliardenhilfe erfüllen - ob das Land das
schafft, wird im September ein internationaler Prüfbericht zeigen.
Bis dahin schaden Spekulationen nur, erst recht die eines
Wirtschaftsministers, inzwischen sollte Rösler das wissen. Falls
Griechenland tatsächlich nicht zu retten ist, wird es pleite gehen.
Für die Euro-Zone wäre das eine Katastrophe, weil absehbar ist, was
passieren wird: Als nächstes wird Spanien fallen, danach vermutlich
Italien. Den Euro kann man dann im Grunde vergessen. Dann wird auch
die Exportnation Deutschland ins Wanken geraten, die Wirtschaft
schwächeln, die Arbeitslosigkeit steigen. Vermutlich werden die
Populisten dann den Griechen die Schuld daran geben.
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