(ots) - Weil es die EU gibt, müssen wir, die Deutschen,
keinen Krieg mehr mit unseren Nachbarländern befürchten. Erstaunlich,
dass diese Eigenart, die wichtigste des Staatenverbunds, von vielen
Menschen anscheinend nicht mehr als solche wahrgenommen wird. Wir
schauen auf Griechenlands Finanzen, aber der Blick aufs große Ganze
wird vernachlässigt. Wo bleibt der Einsatz für Europa von seinen
Bürgern?
Italiens Premier Mario Monti sieht »Züge einer psychologischen
Auflösung Europas«. Er hat Recht: Unter den Bürgern gibt es
einerseits die Gruppe derer, die Europa nicht mehr als positiv
erleben. Und es gibt die, die zwar für Europa sind, es aber nicht
sichtbar zeigen oder laut sagen. Ein Grund: Das Engagement für die EU
ist zu kompliziert, die EU insgesamt ist es.
Natürlich muss sie sich entwickeln. Das ist die Aufgabe der
Politiker. Sich für den Frieden einzusetzen, ist aber auch die
Aufgabe der Bürger. Der Zustand des Friedens steht über allem. Er
relativiert jedes strukturelle und finanzielle Defizit. Nur Menschen
ohne Geschichtsbewusstsein können ein Auseinanderbrechen der EU
hinnehmen.
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