(ots) - Endlich mal nicht nur Gejammer. Das Konzept, aus
Schlecker-Filialen genossenschaftlich geführte Dorfläden zu machen,
ist gut für alle Beteiligten. Für die Ortschaften, in denen die Läden
betrieben werden sollen, weil sie so wieder einen Nahversorger
bekommen. Für einstige Schlecker-Frauen, die unverschuldet ohne
Arbeit dastehen, weil sie dann wieder sinnvolle und faire
Beschäftigung bekommen. Für ver.di, weil die Gewerkschaft hier nicht
mit Abwehrkämpfen beschäftigt ist, sondern positiv gestaltet. Ver.di
zeigt mit dem Konzept zum einen, dass sie verdiente Mitglieder -
diejenigen, die bei Schlecker unter heftigem Druck Betriebsräte
gründeten und Tarifbezahlung durchsetzten - nicht im Regen stehen
lässt. Zum anderen schaut die Gewerkschaft mit der Genossenschaft
über ihren bisherigen Tellerrand hinaus. Sie findet neue Partner wie
den Bundesverband für Regionalbewegung, arbeitet mit der Linkspartei,
mit Sozialdemokraten und CDUlern zusammen und macht damit deutlich,
dass gewerkschaftliche Solidarität über den reinen Arbeitskampf
hinaus geht. Jetzt muss die Stuttgarter grün-rote Landesregierung
schnell das notwendige Geld locker machen. Das darf nicht an
irgendwelchen Förderregeln scheitern. Schließlich hat Finanzminister
Nils Schmid (SPD) immer Hilfe für die Schlecker-Frauen gefordert. Nun
kann er sie konkret leisten. Damit würde er nicht nur ein Versprechen
halten, er würde auch einen wichtigen Impuls für die Entwicklung im
ländlichen Raum setzen.
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