Wirtschaftsmagazin „enorm“: Fälle von rechtsextremen Biobauern verunsichern Verbraucher / Erzeugerverbände wollen Rechtsradikale jetzt ausschließen
(firmenpresse) - Hamburg, 22. August 2012 – Biogemüse ist salatgrün, karottenorange, kirschrot. Aber manchmal auch braun. Derzeit häufen sich die Berichte politischer Organisationen und Wis-senschaftler über rechtsextreme Biobauern. Das Wirtschaftsmagazin „enorm“ berichtet jetzt in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe (EVT 23.08.2012) darüber, wie braune Landwirte ihre Produkte zum Teil unter anerkannten Bio-Zertifikaten verkaufen. Verbände beobachten, wie vor allem in Mecklenburg-Vorpommern die rechte Szene vehement ver-sucht, sich mit mithilfe der grünen Tarnkappe einen Platz in der Gesellschaft zu sichern.
Für die Bio-Branche ist es bitter, dass Bauern aus der rechten Szene zu Verbänden gehören und vom Markenwert der Bio-Siegel profitieren. Der Branchen-Verband Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) arbeitet zurzeit einen Passus für seine Satzung aus, der den Ausschluss rechter Landwirte ermöglicht. Auch der Ökologische Anbauerverband Biopark will eine Satzungsänderung zu diesem Zweck verabschieden. Zwei zertifizierte Biopark-Bauern gehören zu den völkischen Siedlern in Mecklenburg-Vorpommern.
Rechtsextreme Biobauern gibt es nach Informationen der Heinrich-Böll-Stiftung insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern, aber auch in Bayern und Sachsen sind Fälle bekannt. In Bayern gruppiert sich die Szene um die Zeitschrift „Umwelt und Aktiv“, in Mecklenburg-Vorpommern stammen die braunen Ökologen meist aus dem Kreis radikal-völkischer Sied-ler. Wie viele rechte Biobauern es heute gibt, wurde noch nie erfasst.
Für gewillte Bio-Käufer ist es in der Praxis schwierig, einen Bogen um braune Ökologen zu machen, um diese finanziell nicht zu unterstützen. Einen Index geben weder Wissenschaftler noch Öko-Verbände und -Zertifizierer heraus. Auch braune Ökologen erfüllen alle Bio-Kriterien der Zertifizierer. „Aber was der Verbraucher mit Bio verbindet, nämlich Menschen-rechte, Toleranz und Weltoffenheit, das halten die rechtsextremen Bauern nicht“, sagt zum Beispiel Gudrun Heinrich von der Arbeitsstelle Politische Bildung an der Universität Rostock.
Die Verbindung von rechter Ideologie mit Bio-Landbau ist „enorm“ zufolge nicht überra-schend: Der Naturschutzgedanke hat zum Teil Wurzeln in der völkischen Tradition. Da gilt zum Beispiel die Gleichung Umweltschutz ist gleich Heimatschutz und Schutz des Bodens, auf dem das deutsche Volk existiert – und zwar nur das deutsche Volk.
Das Wirtschaftsmagazin „enorm“
stellt die Themen unternehmerische Verantwortung, soziales Unternehmertum und ethischen Konsum in den Mittelpunkt. Die Zeitschrift erscheint seit Anfang 2010 im Hamburger Social Publish Verlag. Erhältlich für 7,50 Euro über den klassischen Zeitschriftenhandel oder in den APP-Stores von Android und Apple. Das Jahresabonnement der Printausgabe kostet 45 Euro inkl. kostenlosem Zugriff auf alle APP-Ausgaben. „enorm“ erscheint sechsmal jährlich. (www.enorm-magazin.de)
Marco Luterbach
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