(ots) - Während das Assad-Regime gestern noch mit
Kampfjets Jagd auf Zivilisten machte, präsentierte sich in Berlin das
neue und - so ist zu hoffen - humane Syrien der Zukunft. Es steht
Deutschland gut an, dass sich in unserer Bundeshauptstadt die Kräfte
für den ersehnten Tag danach sammeln konnten. Noch ist völlig unklar,
wann das Kämpfen, Sterben und Flüchten endlich vorbei ist. Die
Erfahrungen an den anderen Ländern des arabischen Frühlings zeigen,
worauf es ankommt. Wichtige Vertreter aller gesellschaftlichen
Gruppen, Stämme und Religionen müssen eine Basis finden, auf der die
Zukunft aufgebaut wird. Den Syrern, die zunächst locker, inzwischen
aber schon recht konkret eine Exilregierung vorbereiten, gilt
Respekt. Sie haben erkannt, dass das Justizwesen schnell umgestellt
werden muss. Sie sprechen von einem fairen Ausgleich, fordern aber
auch Geld und Waffen. Letzteres Verlangen mag zunächst erschrecken,
ist aber nur konsequent. Staatliche Machtmonopole beruhen genau
darauf. Mit guten Absichten allein ist kein Staat zu machen.
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