(ots) - Zum Ende der Weltwasserwoche fordert Bioland größere
Anstrengungen für den Schutz von Gewässern. "Unsere Gewässer dürfen
nicht länger durch Dünger, Pestizide und Medikamentenrückstände
verschmutzt werden", sagt Bioland-Präsident Jan Plagge. Ihr Einsatz
in der konventionellen Landwirtschaft müsse drastisch reduziert
werden. "Wer Böden und Gewässer belastet, muss für Folgeschäden
aufkommen. Dies könnte durch eine Einführung von Abgaben auf
Stickstoff-Dünger und Pestizide erreicht werden", so Plagge.
Die Stärkung des ökologischen Landbaus wäre gleichzeitig eine
Stärkung des vorsorgenden Gewässerschutzes. Bio-Bauern sorgen für
saubere Gewässer, indem sie auf Ackergifte verzichten - Boden,
Grundwasser, Binnengewässer und die Meere werden gar nicht erst
belastet. Die Teilnehmer der Weltwasserwoche in Stockholm können die
negativen Auswirkungen der Wasserverschmutzung in der Ostsee direkt
vor ihrer Haustür beobachten: "Überdüngung durch Stickstoff und
Phosphor führt zu starkem Algenwachstum und damit zu einer
verminderten Sauerstoffzufuhr. Pflanzen und Tiere sterben, Fachleute
sprechen von "toten Zonen", sagt Plagge. Zehn bis 20 Prozent der
Ostsee seien bereits jetzt biologisch tot. Hauptverursacher ist die
konventionelle Landwirtschaft, die für 77 Prozent der
Stickstoffeinträge und 63 Prozent der Phosphoreinträge verantwortlich
ist.
Bioland erinnert die Bundesregierung an ihr Ziel, 20 Prozent der
Agrarfläche auf Biolandbau umzustellen. Erreicht sind bislang nur
sechs Prozent. Die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung sieht
zusätzlich vor, die durchschnittlichen Stickstoff-Verluste pro Hektar
auf 80 Kilogramm zu senken. Auch dies kann durch mehr Biolandbau
schneller erreicht werden. "Die anstehende EU-Agrarreform muss den
ökologischen Landbau stärken und dessen Leistungen für Mensch und
Umwelt besser honorieren", fordert der Bioland-Präsident.
Weitere Infos:
http://ots.de/ZDabW
https://www.fibl-shop.org/shop/pdf/1440-argumente.pdf (S. 13 und 14)
http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/4056.pdf (S. 52-53)
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