(ots) - Die Deutschen würden laut einer aktuellen Umfrage
am 6. November mit satter Mehrheit Barack Obama wählen. Die
US-Amerikaner nicht. Daran hat auch der Wahlparteitag der Demokraten
in dieser Woche nichts geändert. Glaubt man den Gallup-Demoskopen,
liegt der Präsident selbst nach seiner angeblich wichtigsten
Wahlkampfrede lediglich mit einem Prozentpünktchen vor dem
republikanischen Herausforderer Mitt Romney. Der große Gestus des
Weltveränderers fehlte dieses Mal ebenso wie die Gänsehaut, die Obama
mit mitreißenden Worten früher bei seinen Anhängern zu erzeugen
vermochte. Nach vier Jahren im Weißen Haus findet sich der einstige
Ãœberflieger auf dem harten Boden unangenehmer Tatsachen wieder,
hinter denen die Erfolge seiner Amtszeit zu verschwinden drohen. Zu
viele uneingelöste Wahlversprechen, zu viele Arbeitslose, zu viele
Staatsschulden - »Hope« und »Change«, Hoffnung und Wandel, sehen
anders aus. Hier sehen die Republikaner auch ihre große Chance: Sie
wollen die Wahl am liebsten zum Referendum über einen gescheiterten
Präsidenten machen. Obama hofft, die richtige Gegenstrategie gefunden
zu haben: Die USA stünden vor einer Richtungs-, ja Schicksalwahl, die
über die Zukunft einer ganzen Generation entscheidet. Für den
richtigen Weg aber brauche es mehr Zeit und Geduld bei den Bürgern.
Nur ist völlig offen, ob eine Mehrheit sie auch aufbringen will.
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