(ots) - Bioland unterstützt die Pläne der EU-Kommission, die
Förderung von Agrokraftstoffen zu stoppen und fordert die
Bundesregierung auf, diesem Beispiel zu folgen. "Die Quotenregelung
zugunsten von Agrotreibstoffen ist aberwitzig. Sie gerät hinsichtlich
Umweltschutz und Lebensmittelproduktion immer mehr zum Desaster, vor
allem wenn man bedenkt, dass Agrokraftstoffe gegenüber herkömmlichen
Treibstoffen keine signifikanten Emissions-Einsparungen aufweisen",
sagt Bioland-Präsident Jan Plagge.
Die Ergebnisse der von der EU in Auftrag gegebenen Studien
hinsichtlich indirekter Landnutzungsänderungen (iLUC) sind seit
langem bekannt: Weltweit wird Wald gerodet und Grünland umgebrochen,
damit die Flächenverluste für Getreide- und Futtermittelanbau
ausgeglichen werden können. Mit dem Ausstieg aus den staatlich
verordneten Quoten für Agrokraftstoff müssen gleichzeitig
Alternativen gefördert werden. "Statt die Flächenkonkurrenz zu
verschärfen, sollte die Politik zum Beispiel Anreize für die
Entwicklung sparsamerer Autos schaffen", mahnt Plagge.
Die Einwände des Deutschen Bauernverbandes, wonach der EU-Kurs zu
erheblichen Benachteiligungen für hiesige Produzenten führe,
bezeichnet Bioland-Präsident Jan Plagge als unsachgemäß. "Der
Rückschluss des Bauernverbandes irrlichtert in die falsche Richtung.
Anstatt Ängste zu schüren, sollte sich der Bauernverband besser für
nachhaltige Alternativen einsetzen", sagt Plagge. Allein der
Rapsanbau für Agrodiesel belegt in Deutschland fast eine Million
Hektar Ackerfläche - Land, das beispielsweise zur Verdoppelung des
Biolandbaus genutzt werden könnte.
In Deutschland ist die Umsetzung des Ziels, bis 2020 mindestens
zehn Prozent der Kraftstoffe für den Verkehr durch erneuerbare
Energiequellen bereitzustellen, verglichen mit anderen EU-Staaten am
weitesten gediehen. Frankreich will die Quote immerhin auf sieben
Prozent begrenzen, in Österreich wird über eine Einführung des
Treibstoffes E10 noch immer heftig gestritten. "Die Bundesregierung
sollte hier mutig voran gehen und sich für eine nachhaltige
Entwicklung bei der Energie vom Acker einsetzen", sagt Plagge.
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