(ots) - Der britische Designer und Architekt Richard
Harries hat neuartige Kugelhäuser konzipiert und verfolgt ein klares
Ziel: Er möchte mit den Wohnkugeln ganze Städte aus der Erde poppen
lassen, um Familien, Obdachlosen oder Katastrophenopfern schnell und
kostengünstig Unterkünfte zu bieten. Das berichtet die Zeitschrift
WUNDERWELT WISSEN (Ausgabe 10/2012, ab heute im Handel).
Der Titel des Projekts lautet "Ekinoid". Harries' Idee: einfach zu
errichtende Häuser, die überall, auch in unwirtlichen Gegenden,
gebaut und zu ganzen Städten verbunden werden können. "Angesichts des
starken Bevölkerungswachstums, knapper werdenden Wohnflächen und
Ressourcen ist es an der Zeit für revolutionäre Siedlungsprojekte",
sagt er. Die Häuser könnten "an allen Orten stehen, die mit einem
Geländewagen erreichbar sind". Der Clou: Ungelernte Kräfte sollen
eine Siedlung mit Kugelhäusern für Tausende Menschen innerhalb von
Monaten bauen können. Möglich machen das vorproduzierte Module, die
mit wenig Aufwand errichtet werden.
Die Kugelform kommt nicht von ungefähr: "Sie verbraucht am
wenigsten Material und kostbares Land, das so effizient wie möglich
genutzt wird. Außerdem trotzt sie am besten Wind und Wetter", erklärt
Richard Harries. Auf gerade Stellwände in den Dreigeschossern müssen
die Bewohner freilich verzichten. Dafür verspricht Harries
bezahlbaren Wohnraum, so dass, wie er sagt, "ganze
Bevölkerungsschichten nicht mehr Sklaven ihrer Mieten sind". Durch
die einfache Konstruktion könne jeder zum Bauherrn werden und
laufende Instandhaltungen bequem selbst erledigen.
In jeder Kugel mit 9,75 Metern Durchmesser fände eine drei- bis
vierköpfige Familie auf knapp 140 Quadratmetern Wohnfläche Platz. Ein
"Ekinoid"-Haus soll 100 Jahre halten und dann komplett recycelbar
sein. Welchen Materialmix Harries genau verwenden möchte, ist noch
nicht klar. Bisher gibt es nur einen Prototypen aus Kupfer. Besser
wäre ein biologisch abbaubarer Kunststoff, zumal die Häuser insgesamt
nicht mehr als 20 Tonnen auf die Waage bringen sollen, um sie auch
auf schwierige Untergründe stellen zu können. Ein schlüsselfertiges
Haus soll nicht mehr als 60.000 Euro kosten. Was Harries jetzt noch
fehlt, ist ein Investor. Ãœber mangelndes Interesse an seinem Projekt
braucht er jedenfalls nicht zu klagen.
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