(ots) - Euro-Krise, Schuldenrekord, Bürgerkrieg in Syrien,
Aufruhr in der islamischen Welt - keine guten Zeiten für arme
Menschen in armen Ländern. In der Sahelzone zum Beispiel sind
momentan mehr als 18 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe
angewiesen; vier Millionen Kinder sind von schwerer Unterernährung
bedroht. Gleichzeitig stellen die Vereinten Nationen fest, dass die
Industrienationen ihre Entwicklungshilfezahlungen um drei
Prozentpunkte reduziert haben. Damit verstoßen sie - Deutschland
übrigens auch - gegen ihr eigenes Versprechen. Denn eigentlich
müssten sie 0,7 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für die
Entwicklungshilfe bereitstellen, so haben sie es 2001 beschlossen.
Weil sie damals ahnten, dass die Not von heute die Konflikte von
morgen auslöst. Entwicklungshilfe funktioniert nur, wenn sie
nachhaltig eingesetzt wird. Wer sie von wirtschaftlichen oder
innenpolitischen Schwankungen abhängig macht, gefährdet ihren Erfolg.
Weil sich das Leiden aber in fernen Ländern abspielt, die ökonomisch
für uns keine Rolle spielen, verschwindet es aus unserem Blickfeld.
Wir stellen uns lieber in die Schlange und warten stundenlang auf ein
neues iPhone.
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