(ots) -
Den Griechen fehlt mehr Geld als bisher
angenommen. Oder sollten wir sagen: als bisher bekannt war? Wenn wir
ehrlich sind, haben wir mit der Hiobsbotschaft der "Troika" aus
EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem
Währungsfonds längst gerechnet.
Gleichwohl kann diese
Nachricht nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Druck auf die
Finanzmärkte zuletzt nachgelassen hat. Spanien kann sich inzwischen
wieder Geld für 6 Prozent leihen und Irland, das vor zwei Jahren als
erstes Land unter den Rettungsschirm geschlüpft war, erfreut sich
eines zunehmenden Vertrauens der Anleger. Es scheint sich
auszuzahlen, dass Löhne, Renten und Defizite reduziert wurden.
Zumindest die Hysterie der Märkte wurde beruhigt.
Daher ist
es nun entscheidend, dass Rettungsschirm und Europäische Zentralbank
standhaft bleiben und nur solche Länder unterstützen, die sich auf
den mühseligen Weg der Konsolidierung und Modernisierung gemacht
haben. Ansonsten könnte es schnell vorbei sein mit der Ruhe um die
Euro-Rettung. Denn die Risiken sind nach wie vor gewaltig. Nur wenn
Politik und Bürger in den Pleitestaaten ihren Reformprozess
fortsetzen, werden sie das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen.