(ots) - Der Umsatz der großen europäischen Bauunternehmen
hat 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent zugelegt, die
Profitabilität ging jedoch deutlich zurück. Die größten und in den
Top 50 zahlenmäßig am stärksten vertretenen Unternehmen kommen nach
wie vor aus Frankreich, gefolgt von Spanien, Großbritannien und
Deutschland - mit Hochtief und Bilfinger Berger sind zwei deutsche
Baukonzerne in den Top Ten vertreten. Länderübergreifend war auch in
2011 die Strategie vieler Konzerne von Internationalisierung und
Diversifikation gekennzeichnet. Wachstumschancen sind in allen
Weltregionen zu finden - mit unterschiedlichen Schwerpunkten und
Ausprägungen. Die großen deutschen Konzerne zählen bereits heute zu
den am stärksten international ausgerichteten Bauunternehmen. Aber
auch die Bemühungen um Schuldenabbau waren in der Branche deutlich
spürbar - oft verbunden mit dem Rückzug aus Geschäftsfeldern. Das
zeigt der Deloitte-Report "European Powers of Construction 2011", der
erstmals auch die Korrelation von EBIT-Marge und
Nettoverbindlichkeiten untersucht.
"Die wirtschaftlichen Umstände machen es den europäischen
Baukonzernen nicht leicht - sie müssen ihre Anstrengungen
intensivieren und neue Geschäftsfelder erschließen bzw. ausgliedern.
Der Druck bleibt hoch: Trotz eines um 7,5 Prozent höheren
Branchenumsatzes ist die Marktkapitalisierung der einzelnen
Unternehmen um ein Fünftel gesunken", erklärt Franz Klinger, Partner
Real Estate bei Deloitte.
Platz Unternehmen Umsatz 11 Herkunftsland
(Mio. Euro)
1 (1) Vinci SA 36.956 Frankreich
2 (2) Bouygues SA 32.706 Frankreich
3 (4) Activ. de Constr. 28.472 Spanien
Y Serv. SA (ACS)
4 (3) Hochtief AG 23.282 Deutschland
5 (7) Strabag SE 14.326 Österreich
6 (5) Eiffage SA 13.732 Frankreich
7 (6) Skanska AB 13.149 Schweden
8 (8) Balfour Beatty PLC 12.715 Großbritannien
9 (10) Fomento de Constr. 11.755 Spanien
y Cont. SA (FCC)
10 (11) Bilfinger Berger SE 8.209 Deutschland
Ranking fast unverändert
Wie in den letzten Jahren vereinen französische Baukonzerne in
Summe die größten Umsätze auf sich, vor spanischen, britischen und
deutschen Unternehmen aus den Top 50. Die drei größten französischen
Baukonzerne konnten 2011 ein Umsatzplus von 6,7 Prozent verbuchen.
Deutschland ist mit insgesamt drei Unternehmen in den Top 50 präsent,
zwei davon - Hochtief und Bilfinger Berger - sind in den Top Ten.
Nach Marktkapitalisierung stehen beide deutschen Vertreter auf Platz
8 und 9, den Spitzenplatz belegt die französische Vinci.
Weniger Investitionen
Nur Rumänien und Schweden konnten beim Verhältnis Investitionen
zum BIP um mehr als 200 Basispunkte zulegen, in acht Ländern hingegen
sank der Wert um mehr als 200 Basispunkte. In der gesamten EU - mit
wenigen Ausnahmen, insbesondere Deutschland und Polen - wird nicht
mit einer Verbesserung bis 2013 gerechnet. Für das laufende Jahr
gehen Experten von einem EU-weiten Absinken der Investitionen um 0,4
Prozent aus. Insgesamt wurden 2011 in Deutschland insgesamt 256 Mrd.
Euro in die Bauwirtschaft investiert, mehr als in jedem anderen
europäischen Land.
Internationalisierung und Diversifizierung
In 2011 erzielten die 50 größten europäischen Baukonzerne
insgesamt erstmals den überwiegenden Teil ihrer Umsätze, nämlich 52%,
außerhalb der eigenen Landesgrenzen bzw. außerhalb des klassischen
Baugeschäfts. Konzerne wie Hochtief oder Skanska erwirtschaften sogar
mehr als drei Viertel ihrer Erlöse jenseits der eigenen
Landesgrenzen, bei Bilfinger Berger wird deutlich mehr als die Hälfte
der Leistung außerhalb des klassischen Baugeschäfts erbracht. Beide
Tendenzen haben sich in 2011 gegenüber den Vorjahren verstärkt.
Margen sinken
Die durchschnittliche EBIT-Marge der untersuchten Bauunternehmen
sank von 2010 auf 2011. Der im Baugeschäft profitabelste Konzern 2011
war die türkische Enka Gruppe, die insgesamt höchste Rendite erzielte
die spanische OHL. Dies wirkte sich auch auf die Marktkapitalisierung
aus: nur Bilfinger Berger und die österreichische Strabag konnten
2011 ihre Marktkapitalisierung im Verhältnis zum Buchwert steigern.
Fremdfinanzierung im Focus
Wachsende Diversifikation und Internationalisierung erfordern
Finanzierungsanstrengungen und haben in den letzten Jahren zu
ansteigendem Fremdkapitalbedarf geführt. In 2011 haben es die 20
größten europäischen Baukonzerne gleichwohl geschafft, ihren
Verschuldungsgrad in Summe leicht von 54% auf 51% zu reduzieren,
allerdings mit großen Unterschieden in der Einzelbetrachtung. Den
Unternehmenswerten hat das kaum geholfen, denn die
Marktkapitalisierung war insgesamt noch stärker rückläufig als die
Schulden.
"Angesichts der aktuellen Entwicklung in Europa sind die
Aussichten für die nächste Zeit nicht besonders gut. Daher versuchen
viele Konzerne, mit einer zunehmenden Internationalisierung ihrer
Aktivitäten gegenzusteuern. Besonders attraktiv ist dabei der
südamerikanische Markt: Hier werden fürs laufende Jahr Investitionen
in Höhe von über 230 Milliarden Euro erwartet. Auch der asiatische
Raum, wo Hochtief schon heute stark vertreten ist, bleibt
interessant", ergänzt Franz Klinger.
Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/iQQnV zum
Download. Ãœberdies stehen wir Ihnen gerne auf der Expo Real 2012
persönlich für ein Gespräch zur Verfügung.
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für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
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