(ots) - Deutsche Immobiliengesellschaften sind seit dem
letzten Jahr deutlich besser geworden - jedenfalls, wenn es sich um
die von der Public Real Estate Association (EPRA) erarbeiteten Best
Practice Recommendations (BPR) zur Finanzberichterstattung handelt.
Die EPRA vertritt die Interessen europäischer,
kapitalmarktorientierter Immobiliengesellschaften und setzt sich für
konsistente, transparente Finanzberichterstattung ein. Der aktuelle
Deloitte-Report zur Praxis in Europa zeigt, dass hier einerseits
deutliche Fortschritte bei den einzelnen Gesellschaften zu
verzeichnen sind, andererseits aber auch noch Optimierungspotenzial
besteht. 74 Prozent der Unternehmen berücksichtigen die BPR zumindest
in einem Aspekt - besonders deutsche, belgische und französische
Gesellschaften zeigen dabei eine überdurchschnittliche
Steigerungsquote. Nur leicht gestiegen ist hingegen die Adaption des
Net Asset Value (NAV) zur Darstellung des Netto-Vermögenswerts einer
Immobiliengesellschaft - im letzten Jahr war da der Zuwachs deutlich
stärker.
"Ziel unserer jährlichen Untersuchung ist es, in der
Immobilienbranche Bekanntheit und Beachtung der BPR zu steigern.
Erfreulicherweise sind hier mit Blick auf das Vorjahr klare Erfolge
zu verzeichnen. Das zeigt sich auch an der Anzahl der
EPRA-Gold-Awards für die Unternehmen mit der effizientesten
BPR-Adaption", erklärt Michael Müller, Partner und Leiter Real Estate
bei Deloitte.
Steigerung um 11 Prozent
Mit 74 Prozent haben knapp drei Viertel der untersuchten
Gesellschaften die BPR in einem oder mehreren Punkten adaptiert. Das
sind ganze 11 Prozent mehr als im Untersuchungsjahr 2010/2011. Von
den 29 Unternehmen, die im Vorjahr keinerlei BPR-Regeln beachtet
haben, hat nun ein gutes Drittel seine Ansichten geändert, Gleiches
gilt für sieben der insgesamt acht erstmals analysierten
Gesellschaften.
Besonders auffällig ist die Entwicklung bei deutschen, belgischen
und französischen Immobiliengesellschaften. Bewegten sich Erstere
2010/ 2011 noch im unteren Mittelfeld, so sind dieses Jahr nicht nur
vier zusätzliche deutsche Firmen in die EPRA-Survey aufgenommen
worden, sondern auch die Berücksichtigung der Best Practice
Recommendations ist geradezu sprunghaft angestiegen - wenn auch nicht
so stark wie in Belgien. In allen drei Ländern ist die
Steigerungsrate zweistellig.
Ein Viertel mit niedrigem Score
Trotz der allgemeinen Aufwärtstendenz bleibt noch ausreichend Raum
für weitere Optimierungen. So konnten 28 Prozent aller erfassten
Gesellschaften lediglich einen Score von 30 Prozent oder weniger
aufweisen. Zwar ein klarer Fortschritt gegenüber dem Zeitraum
2010/2011 - hier lag die Quote bei knapp 50 Prozent -, aber immer
noch über ein Viertel aller untersuchten Immobilienunternehmen hat
auch heute klare Defizite bei der Adaption der BPR.
Gehören Unternehmen in Deutschland, Belgien und Frankreich zu den
"Aufsteigern" der diesjährigen Umfrage, so schneiden Gesellschaften
aus Österreich, Griechenland, Israel, Norwegen, Italien und Spanien
überdurchschnittlich schlecht ab. Sie konnten - wie schon im letzten
Jahr - keinen einzigen der Gold-, Silber- und Bronze-Awards gewinnen,
die Scores blieben auf niedrigem Niveau konstant.
NAV: Zuwachs stagniert
Letztes Jahr zeigte die Untersuchung, dass immer mehr
Immobiliengesellschaften im Rahmen der BPR-Adaption vor allem den
EPRA NAV (Net Asset Value) beherzigen. Dieser stellt den
Nettovermögenswert eines Unternehmens auf Basis der beizulegenden
Zeitwerte des Immobilienvermögens dar. Schnellte die Zahl der EPRA
NAV-Nutzer 2010/2011 hoch, so legte sie dieses Jahr nur noch ein
bisschen zu.
Ein Viertel adaptiert Net Initial Yield
Die BPR beinhalten auch Empfehlungen zur Gewinnkalkulation über
einen Zeitraum von drei Jahren. Seit 2010 ist der Anteil der
Gesellschaften, die die entsprechenden Regelungen EPRA Net Initial
Yield (NIY) und "topped up" Net Initial Yield (TNIY) adaptiert haben,
auf deutlich über ein Viertel angestiegen - 2011/2012 gegenüber
2010/2011 noch einmal um etwa fünf Prozent. Dennoch bedeuten die 28
Prozent aktive Nutzer, dass knappe drei Viertel der Unternehmen diese
Best Practice (noch) nicht befolgen.
"Trotz positiver Tendenz gibt es immer noch deutliche Unterschiede
zwischen den einzelnen Gesellschaften. Dieses Jahr konnten wir 15
Gold-, neun Silber- und neun Bonze-Awards verleihen - 2010/2011 waren
es nur neun Gold-Awards. Der Most Improved Annual Report Award ging
in diesem Jahr an die schweizerische Mobimo", schließt Michael
Müller.
Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/Zk57s zum
Download.
Ende
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