(ots) - Nicht nur der Weg zur Hölle, auch der zum
Schlachthof ist mit Vorsätzen gepflastert. Allerdings nicht mit
guten. Das macht die Europäische Union deutlich, indem sie Jahr für
Jahr Hunderte Millionen »Nutztiere« vorsätzlich ohne klar definierte
Zeitbegrenzungen durch den Kontinent karren lässt. Unter Bedingungen,
deren Horror allenfalls bei einer der löchrigen Kontrollen oder beim
Einsatz engagierter Tierschützer an die Öffentlichkeit kommt. Die
Verkürzung dieser Schreckenswege stand jetzt wieder einmal auf der
Agenda des Agrarausschusses im EU-Parlament. Gefordert wurde dort,
die Transporte europaweit auf acht Stunden zu begrenzen. Ob es dabei
generell um acht Stunden geht oder die Zeit innerhalb von 24 Stunden,
ließen die Parlamentarier offen. Zudem soll es »wissenschaftlich
begründete« Ausnahmen geben. Die EU-Kommission dürfte der
Agrarausschuss indes mit solch windelweicher Wegweisung nicht
beeindrucken. Die Brüsseler Exekutive will sich frühestens 2014 mit
derlei Petitessen befassen. Vor dem Grauen des Schlachthofs müssen
die Kreaturen also weiter durch die Hölle des oft tagelangen
Transports, werden ihre Qualen weiter durch Durst, Hitze und
Schmerzen ins Unermessliche getrieben. Woran übrigens auch eine
Verkürzung nichts ändern würde. Folter bleibt Folter. Auch wenn sie
künftig das Gütesiegel des Friedensnobelpreises trägt.
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