(ots) - Die für Griechenland frohe Botschaft kommt nicht
überraschend. Das Land bekommt mehr Zeit für die Spar- und
Reformbemühungen. Die Geldgeber verstecken sich noch hinter dem
kommenden Urteil der Troika. Dabei ist die Entscheidung doch schon
längst gefallen. IWF-Chefin Christine Lagarde hatte den Anfang
gemacht und eine Fristverlängerung für Athen gefordert. Danach
erklärte Kanzlerin Angela Merkel den Verbleib Griechenlands in der
Euro Zone als oberstes Ziel. Den Zusatz »koste es, was es wolle« hat
sie sich dabei verkniffen. Als dann auch noch die Spitzen von FDP und
CSU einknickten und eine Streckung der Sparziele nicht mehr völlig
ausschlossen, war die Sache durch. Nur dem Bürger wird noch nicht die
ganze Wahrheit gesagt: Die Griechenland-Rettung geht nicht - wenn
überhaupt - so schnell über die Bühne, wie zuvor behauptet. Und vor
allem wird klar: Das bisher eingeplante Geld reicht wieder nicht.
Alle Geldgeber - auch Deutschland - werden nachlegen müssen. Genau
das will die Bundesregierung derzeit nicht zugeben. Eine Begründung
wird sich später noch finden.
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