(ots) - Zumindest oberflächlich betrachtet soll keiner
der beiden US-Präsidentschaftskandidaten vom "Jahrhundertsturm" Sandy
und dessen verheerenden Folgen profitieren. Dabei sind die Ursachen
für die enormen Schäden eine direkte Folge des amerikanischen Staats-
und Politikverständnisses. Erst vor wenigen Monaten plädierte Mitt
Romney dafür, dem Katastrophenschutz den Geldhahn abzudrehen.
Ãœberhaupt lautet das Wahlprogramm des Republikaners: So wenig Staat
wie möglich. Konkret bedeutet das: Weiterhin Oberland-Stromleitungen,
die bei jedem Unwetter zusammenbrechen. Folgerichtig auch, dass kein
Geld in stabile Deiche oder die Sanierung völlig maroder Brücken
investiert wird. Und der Staat verhindert auch nicht, dass die jetzt
weggespülten Häuser an genau derselben Stelle wieder errichtet
werden. Dass diese Häuser wiederum zusammengenagelt statt aus Stein
gebaut wurden, ist eine über die Parteigrenzen hinweg gültige
amerikanische Eigenheit. Dennoch bleibt eines offensichtlich: Weniger
Staat bedeutet mehr Tote bei Naturkatstrophen. Insofern wird schnell
klar, wer politischen "Rückenwind" durch Sandy erhält. Ob Obama in
seiner zweiten Amtszeit mehr für den Klimaschutz tun wird? Das wäre
nur konsequent.
Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
Telefon: +49 (06221) 519-5011