(ots) - Noch vor einem halben Jahr sahen Deutschlands
CFOs zwar besorgt, aber insgesamt optimistisch in die Zukunft. Nun
hat sich die Stimmung gedreht: Knapp 40 Prozent der befragten 125
CFOs großer deutscher Unternehmen schätzen die Konjunkturaussichten
negativ ein, mehr als ein Drittel bezieht dies auch auf die
Perspektiven des eigenen Unternehmens. Die strategischen Prioritäten
tragen dem größeren Pessimismus Rechnung. Kostensenkungen sind weit
oben auf der Agenda. Allerdings scheinen sich die Unternehmen auf
mehrere Szenarien einzustellen. Wachstum durch Innovation bleibt
weiterhin sehr wichtig. Und auch wenn die Aussichten für
Investitionen, Neueinstellungen und Margen für das nächste Jahr
insgesamt negativ sind, genießt der Standort Deutschland hohes
Vertrauen und hohe Priorität bei den Unternehmen.
"Die Stimmung hat sich in den letzten sechs Monaten abgekühlt:
Waren die Umfrageteilnehmer seinerzeit überwiegend optimistisch, was
das eigene Unternehmen betrifft, so scheint dies weitgehend
verflogen. Korrespondierend sind die Einschätzungen der
Konjunkturentwicklung negativ. Allerdings sind die CFOs
optimistischer geworden, was die Aussichten für den Fortbestand der
Eurozone angeht: Ãœber 50 Prozent erwarten diesen oder sogar eine
Ausweitung", kommentiert Rolf Epstein, Partner CFO-Services bei
Deloitte.
Unsicherheit fördert Pessimismus
Rund 90 Prozent halten die ökonomische Unsicherheit für
überdurchschnittlich hoch. Dies hat Auswirkungen auf die
Konjunkturausichten: 40 Prozent sehen das nächste Jahr pessimistisch,
nur rund ein Viertel optimistisch
Ähnlich bewerten die Befragten die Aussichten für ihr Unternehmen.
Hier ist ein knappes Viertel optimistischer und etwa ein Drittel
pessimistischer als vor 3 Monaten. 45 Prozent glauben an keine
Veränderung. Damit übersteigt die Zahl der Pessimisten die der
Optimisten deutlich. Ebenso sind die Einschätzungen der Unternehmen
für Umsätze, Investitionen und neue Arbeitsplätze auf
gesamtwirtschaftlicher Ebene seit April deutlich zurückgegangen.
Branchenspezifisch sind es insbesondere die Fertigungs- und
Konsumgüterbranche, die mit Sorge in die Zukunft blicken.
Euro-Zone wird nicht zerfallen
Erstaunlicherweise sehen die Einschätzungen zur Euro-Entwicklung
deutlich anders aus. Mehr als die Hälfte erwartet keine
einschneidenden Veränderungen. Über die Hälfte rechnen mit dem
Fortbestand oder sogar einer Ausweitung der Eurozone, 44% erwarten
das Ausscheiden einzelner Mitglieder und nur noch 3% einen Zerfall.
Am optimistischsten für die Stabilität des Euro ist die
Finanzbranche. Die CFOs fordern für eine effiziente Krisenbekämpfung
vor allem Strukturreformen und eine Haushaltskonsolidierung der
Krisenländer, aber auch Konjunkturprogramme und eine Fiskalunion.
Zwei Drittel der Unternehmen haben keine Vorbereitungen innerhalb des
eigenen Unternehmens für mögliche Euro-Austritte angestoßen. Eine
knappe Mehrheit (54%) glaubt nicht, dass Austritte zu einem
Domino-Effekt auf andere Länder führen würden.
Kosten senken, neue Produkte entwickeln
Was hat in Krisenzeiten Priorität? Nach Aussage der Befragten vor
allem Kostensenkungen (63%) und die Erhöhung des operativen Cash-flow
(43%). Bei Offensivstrategien dominieren die Entwicklung neuer
Produkte und Dienstleistungen (51%) sowie der Eintritt in neue Märkte
(32%). Bei der Investitionsplanung zeigt sich, dass Deutschland
priorisierter Standort ist - ausgenommen in der Fertigungsindustrie,
die mehrheitlich auf China setzt.
Finanzsystem größter Risikofaktor
Die meisten Risiken sehen die CFOS im instabilen Finanzsystem und
in der in- und ausländischen Konjunkturentwicklung, je ein Drittel
zählt auch noch Energiekosten und Fachkräftemangel dazu. Generell
neigen die Unternehmen zu verstärkter Risikoaversion - trotz
günstiger Finanzierungsbedingungen setzen sie mehrheitlich auf
Schuldenabbau, auch Bilanzrisiken werden gemieden.
"Die deutschen Unternehmen befinden sich in einem Schwebezustand.
Die Konjunkturaussichten verdüstern sich, dennoch sind auch sehr viel
positivere Szenarien als eine Rezession möglich. Die Unsicherheit im
wirtschaftlichen Umfeld führt zu Risikovermeidung auf Seiten der
Unternehmen. Sollte die Unsicherheit merklich zurückgehen, werden die
Unternehmen schnell umschalten. Aus diesem Grund fahren sie
mehrgleisig und versuchen ihre strategische Flexibilität zu bewahren.
Abseits dessen müssen sich CFOs enormen Herausforderungen stellen,
denn gerade in den Aufgabenfeldern Strategieumsetzung und Planungs-
sowie Entscheidungsunterstützung müssen sie bei knappen Ressourcen
immer größere Arbeitsvolumina bewältigen", schließt Dr. Alexander
Börsch, Leiter Research bei Deloitte.
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