(ots) - Würde Bremen den Daumen senken über das neue
Terminal, es wäre ein fatales Signal für die Offshore-Branche. Die
Branche kriselt ohnehin, das Vertrauen, ob das denn alles so
funktionieren wird, mit dieser Technologie, ist schwer erschüttert.
Stromproduktion auf See als wichtiger Baustein der Energiewende - die
Zweifel daran wachsen. Wenn jetzt sogar die Politik zurück zöge - es
wäre ein Misstrauensvotum, das schwer wieder gerade zu rücken wäre.
Umgekehrt: Kann Bremen diesem Projekt wirklich guten Gewissens
zustimmen? Immerhin ist Bremen ein Haushaltsnotlageland. Wie es um
die Finanzen bestellt ist, müsste mittlerweile wirklich jeder
begriffen haben. Es wiegt auch schwer, dass sich kein Unternehmen an
diesem Offshore-Terminal beteiligen will - sogar die mehrheitlich
staatlich dominierte Bremer Lagerhaus Gesellschaft nicht. Denen ist
das alles offenbar viel zu risikoreich. Pikant außerdem, dass eine
Bildungssenatorin gerade hingeworfen hat, weil die Bildung in Bremen
nicht ausreichend finanziert ist. Und wenige Tage später soll der
Senat über eine millionenschwere Investition in Beton entscheiden.
Ein Projekt kann sinnvoll sein, man kann es wollen, unbedingt, man
kann auch bereit sein, dafür Geld auszugeben - aber letztlich ist
entscheidend, ob man es sich auch wirklich leisten kann. Nach allem,
was bislang bekannt ist, darf man da ein großes Fragezeichen setzen.
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