(ots) - Der Nationalsekretär der Französischen
Kommunistischen Partei, Pierre Laurent, hält den gegenwärtigen
Sparkurs der EU-Länder für ein untaugliches Mittel zur
Krisenbewältigung. "Wir sind überzeugt, dass die aktuelle Sparpolitik
nicht die Lösung ist, sondern im Gegenteil die Krise noch verschärft,
wie man das in Griechenland und Spanien beobachten kann und wie es
sich auch schon in Frankreich abzeichnet", erklärte der Ökonom und
Journalist, der seit 2010 auch den Vorsitz der Europäischen
Linkspartei innehat, in einem Interview mit der Berliner Tageszeitung
"neues deutschland" (Freitagausgabe). "Wir wollen eine Politik, die
nicht nur für eine gerechtere Verteilung der Reichtümer sorgt,
sondern auch eine Mobilisierung der vorhandenen Reichtümer, um die
industrielle und soziale Entwicklung zu finanzieren, um in
öffentliche Dienste zu investieren." Es gebe über die Europäische
Linke hinaus breite Kräfte, die begreifen, dass die Maßhaltepolitik
in eine Sackgasse führt. "An diese sozialen Organisationen, diese
Gewerkschaften, diese Bürgerbewegungen müssen wir uns wenden, um mit
ihnen Alternativen zu diskutieren und sie zu sammeln." Jene, die der
Linken vorwerfen, antieuropäisch zu sein, hätten selbst der
europäischen Idee die größten Schäden zugefügt mit ihrer Sparpolitik
und ihrer Angriffen auf die Systeme der sozialen Sicherung - womit
sie zugleich "den nationalistischen, ausländerfeindlichen,
rassistischen und europafeindlichen Kräften Vorlagen liefern und
Zulauf verschaffen".
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