(ots) - Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hält
die Aussagen der Expertenkommission zum Monitoringbericht der
Bundesregierung beim Thema Versorgungssicherheit für falsch. Die
Wissenschaftler hatten in ihrer Kommentierung des Berichtes gewarnt,
dass die aktuell geplanten Kraftwerkskapazitäten 'deutlich nicht
ausreichen'. "Diese Aussage können wir nicht nachvollziehen. Es ist
sowohl ausreichend gesicherte Kraftwerksleistung in Deutschland
verfügbar als auch genügend Reservekapazität für mögliche regionale
Engpässe sichergestellt", kommentiert BEE-Präsident Dietmar Schütz
die Stellungnahme der Experten. Zusätzlich werde sich die Situation
in den nächsten Jahren durch Kraftwerksneubauten und den
fortschreitenden Netzausbau entspannen. "Eine Blackout-Gefahr
aufgrund fehlender Kapazitäten besteht also nicht, auch wenn einige
Stimmen dies immer wieder behaupten", erklärt Schütz.
Zur Kostendebatte der letzten Monate haben die Wissenschaftler
nach Ansicht des BEE mit ihrer aktuellen Analyse einen wichtigen
Beitrag geleistet. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass der Anstieg der
Kosten für Elektrizität bis einschließlich 2011 nicht so dramatisch
verlief wie in der Öffentlichkeit oft dargestellt. "All diejenigen,
die in den letzten Monaten von 'explodierenden Strompreisen'
gesprochen haben, sollten sich die Fakten der Wissenschaftler zu
Herzen nehmen und das Thema künftig rationaler und ehrlicher
diskutieren", wünscht sich Schütz. Bundeswirtschaftsminister Rösler
habe bei der heutigen Vorstellung des Monitoringberichtes einen guten
Anfang gemacht, indem er die wesentlichen Kostensteigerungen im
Energiesektor nicht den Erneuerbaren, sondern den fossilen Energien
zugeordnet habe. Nach Berechnungen der Agentur für Erneuerbare
Energien machen die Preissteigerungen für Kraftstoffe und Heizöl den
Löwenanteil steigender Energiekosten bei den Privathaushalten seit
2010 aus.
Beim Thema EEG-Reform vermisst der BEE nach wie vor ein Umdenken
der zuständigen Minister hinsichtlich des Gesamtsystems der künftigen
Energieversorgung. "Die Minister vermitteln weiterhin den Eindruck,
als wollten sie die Erneuerbaren Energien in das bestehende
Energiesystem pressen. Das wird aber nicht funktionieren", erklärt
Schütz. Vielmehr müssten die Erneuerbaren Energien und dabei
insbesondere die fluktuierende Erzeugung aus Wind- und Solarenergie
ins Zentrum rücken. "In Zukunft geben die Erneuerbaren den Ton an,
sowohl was die technischen als auch die ökonomischen Anforderungen
angeht. Dieser Systemwechsel muss sich auch in der nächsten Novelle
des EEG wiederfinden", erwartet Schütz.
Pressekontakt:
Daniel Kluge
Referent für Medien und Politik
Fon: 030/2758170-15, Fax: -20
E-Mail: presse(at)bee-ev.de
Internet: www.bee-ev.de