(ots) - Die Ausgrenzung beginnt mit der
Weihnachtsgeschichte. »Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf
Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade«, heißt es in der
deutschen Einheitsübersetzung der Bibel. Der Passus »bei den Menschen
seiner Gnade« konterkariert die angebliche Universalität der
christlichen Botschaft von der göttlichen Gerechtigkeit. Allem Gerede
vom Frieden, der den Kern aller Religionen bilde, zum Trotz ist
dieser Kern nach wie vor - namentlich bei den monotheistischen
Bekenntnissen - die Fixierung auf ein ganz spezielles Gottesbild.
Dies wird auch künftig so sein. Indes: Menschen, die sich ihrem Gott
verpflichtet sehen und dies in Ritual und Lebensweise ausdrücken,
sollten wohl im 21. Jahrhundert ebenso wenig ein Problem darstellen
wie andere Formen individuell oder kollektiv geprägter Kultur. Dass
dem nicht so ist, zeigen Berichte über regelrechte
Christenverfolgungen: Überfälle auf Kirchen in Kenia, Massaker in
Nigeria, Gewalt in Nahost, Unterdrückung in Nordkorea und China.
Sicher, bei vielen Ãœbergriffen geht es nicht nur um konfessionell
motivierte Kollisionen, sondern um politische Projektionen in das
religiöse Spektrum. Auch hierzulande und in anderen Ländern des
»aufgeklärten« Westens mit Blick auf den Islam. Dennoch ist eine
Zunahme systematischer Verfolgung von Christen traurige Tatsache. Es
gibt Staaten, in deren Machtbereich auf Einfuhr von Bibeln schlimmste
Strafen stehen. Wie in Saudi-Arabien. Darum liefert Berlin dorthin
lieber Panzer.
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