Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Situation der Frauen in Indien
(ots) - Oberflächlich gesehen ist die Frau in Südasien
gut gestellt. Welche andere Weltreligion außer dem Hinduismus kennt
Göttinnen? Und in welcher anderen Region haben schon so viele Frauen
hohe politische Ämter bekleidet? In Indien, Sri Lanka, Bangladesch
und Pakistan sogar als Regierungschefs.
Doch der Alltag bedeutet für viele Frauen die Hölle. Sie beginnt
schon vor der Geburt: Weibliche Föten werden abgetrieben. Kleine
Mädchen werden vernachlässigt, müssen viel zu früh heiraten. Für die
Familie des Ehemanns zählt die Mitgift. Um sie zwei- oder dreimal zu
kassieren, wird sogar gemordet. Auch das Familien- und Erbrecht
benachteiligt Frauen.
Doch das Schlimmste ist für viele die tägliche Anmache. Wehren
sich die Frauen, müssen sie die Rache der in ihrer »Ehre« verletzten
Männer fürchten. Selbst bei Vergewaltigungen zeigt die Gesellschaft
noch auf die Opfer, als wären sie schuld. So erstatten viele Frauen
keine Anzeige. Schlimmer: Viele begehen aus Angst vor der Schande
Selbstmord. Es wird Zeit, dass die Inderinnen auf die Straße gehen.
Man wird sehen, wie viele Männer sie dabei unterstützen.
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Andreas Kolesch
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Datum: 23.12.2012 - 20:00 Uhr
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