(ots) - Weihnachten ist vorüber, und in den Vereinigten
Staaten (und nicht nur dort) lagen mutmaßlich wieder abertausende
Waffen und Ballerspiele aller Art auf den Gabentischen. Derweil
raufen sich die Vereinten Nationen verzweifelt zusammen, um erneut
ein weltweites Abkommen zum Waffenhandel auf den Weg zu bringen.
Perfide und perverse Amokschützen hocken rund um den Erdball in ihren
völlig verquasten Geisteslöchern und sinnen auf Bluttaten, die
abermals alles bisher Geschehene in den Schatten stellen
sollen.
Im internationalen Maßstab wähnen wir uns auf der
Insel der Seligen und übersehen geflissentlich, dass Deutschland zum
düster erlauchten Kreis der Waffenexport-Weltmeister zählt. "Der Tod
ist ein Meister aus Deutschland", dichtete Paul Celan nach 1945
bitter-beißend, und es scheint, als verblasse die Erinnerung an seine
Worte im stetig aufheulenden Kugelhagel.
Wir spüren, wir
ahnen, uns graut, dass das alles irgendwie miteinander zusammenhängt.
Dieses weltumspannende Morden und Massakrieren im Privaten wie im
Öffentlichen, im Kleinen wie im Großen. Die Fundamente unseres
Miteinanders ächzen unter einer Kriegsgeißel, die sich in immer neuen
Fratzen zeigt. Und wir klagen ohnmächtig: Wann ist endlich
Weihnachten?
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