PresseKat - Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur "Pille danach"

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur "Pille danach"

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(ots) - Erzbischof Joachim Kardinal Meisner ist nicht
beratungsresistent. Damit widerlegt er einen oft gegen die
katholische Kirche vorgebrachten Vorwurf. Es ist ein Fortschritt,
dass er sich als lernfähig erweist und die »Pille danach« nach einer
Vergewaltigung unter Umständen erlaubt. Das wirft ein positives Bild
auf die Kirche insgesamt. Leider aber ist die in der Theorie sinnvoll
klingende These Meisners in der Praxis kaum umsetzbar. Er sagt, das
Verhindern einer Eizellen-Befruchtung ist legitim nach einer
Vergewaltigung, weil in diesem Stadium noch nicht von Menschenwürde
gesprochen werden kann. Ganz anders liege der Fall, wenn die
Einnistung einer bereits befruchteten Eizelle verhindert werde,
erklärt Meisner. Denn nach Verschmelzung von Eizelle und Spermium
gehe es um einen Menschen. Das Problem ist aber, dass es kein
Präparat gibt, das nur die Befruchtung verhindert. Meisner sagt, die
Absicht des Arztes muss sein, nur die Befruchtung zu verhindern. Die
Frage, ob die »Pille danach« somit moralisch vertretbar ist oder
nicht, hängt also demnach vom zuständigen Arzt ab. Meisner baut also
eine goldene Brücke.



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Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261




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Datum: 31.01.2013 - 20:05 Uhr
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