(ots) - Es ist "ein trauriger Tag für den europäischen
Fußball". Sagt Europol-Direktor Rob Wainwright, nachdem er viele
Zahlen in den Raum geworfen hat. Über Spielmanipulationen, über
Verdächtige, über das schnelle Geld, das die Wettbetrüger machen.
Nur: Konkret wurde der oberste Fahnder der europäischen
Polizeibehörde leider auch nicht. Dabei wäre es schon spannend zu
erfahren, ob es die Wettbetrüger schon auf die ganz große Bühne
geschafft haben, in die Bundesliga vielleicht. Aber darüber wird
leider geschwiegen. Klar ist: Die Wettmafia wird sich von Asien aus
immer weiter ausbreiten. Zu groß, zu undurchsichtig ist der Markt.
Illegale Wettbüros schließen und eröffnen in den Metropolen wie
Hongkong oder Singapur stündlich. Die Gewinnspanne ist riesig, das
Risiko für die Drahtzieher gering. Eher werden die erwischt, die auf
dem Feld manipuliert haben - oft Akteure, die der Spielsucht
verfallen sind. Dem stehen die Verbände hilflos gegenüber -
Frühwarnsysteme, bei denen ein ungewöhnlich hoher Einsatz auf Spiele
angezeigt werden, sind gut, bekämpfen aber das Grundübel nicht. In
der Welt der Zocker kann man einfach auf alles tippen. Wer bekommt
den nächsten Einwurf, wer gewinnt das dritte Viertel beim
Basketballmatch in Brasilien, wer holt das dritte Aufschlagsspiel im
Tennis? Die Möglichkeiten sind unendlich - und derzeit wird nur im
Fußball ermittelt. Dabei bieten andere Sportarten noch viel bessere
Möglichkeiten zum Betrug. Und Sie können darauf wetten, dass die auch
genutzt werden. Es ist ein schmutziges Spiel weltweit, und einen
Abpfiff wird es so schnell nicht geben. Wir werden noch viele
traurige Tage im Sport erleben.
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