(ots) - Auch der nächste Kim lässt also die Säbel rasseln.
Mit den provokanten Nukleartests stellt sich der neue Machthaber Kim
Jong Un in die Tradition seines Vaters und Großvaters. Die harte
Linie hat sich bewährt: Die Staatengemeinschaft reagiert wie üblich
hilflos, droht mit schärferen Sanktionen. Davon allerdings haben sich
die Kims an der Spitze des international fast völlig isolierten
Landes noch nie beeindrucken lassen. Der Atomtest ist einerseits eine
Machtdemonstration des jungen Diktators nach Innen: Kim Jong Un
festigt damit seine Führungsposition. Andererseits eine Warnung an
den Westen: An einen Regimewechsel in Pjöngjang sollten die USA,
Japan und Südkorea besser erst überhaupt keinen Gedanken
verschwenden.Die Hoffnungen, mit dem nächsten Kim könnte sich das
stalinistisch geführte Land etwas öffnen, von Innen her zumindest ein
wenig liberalisieren, sind mit dem Atomtest dennoch nicht
pulverisiert. Denn in zwei Wochen tritt in Südkorea die neue
Präsidentin Park ihr Amt an. Sie kündigte bereits im Wahlkampf an,
den Dialog mit dem Norden zu suchen. Eine Rückkehr zur früheren
Sonnenscheinpolitik, die Entspannung mit dem Norden sucht, scheint
damit möglich. Lässt sich ein in seiner Macht gefestigter Kim Jong Un
auf diesen Dialog ein, scheint immer noch vieles möglich.
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