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Vom Kostgänger zum Wachstumsmotor? / Deloitte-Studie sieht Sozialwirtschaft als wertschöpfende Zukunftsbranche

ID: 824840

(ots) - Die Sozialwirtschaft in Deutschland hat
sich laut Deloitte-Studie "Jobmotor Sozialwirtschaft -
Wachstumsbranche in Zeiten der globalen Krise" vor allem
stabilisierend auf die Beschäftigungsentwicklung ausgewirkt - von
2008 bis 2011 stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten um über 16 Prozent. Die klassische Aufgabenteilung
zwischen Staat und Verbänden gilt inzwischen jedoch als
Auslaufmodell. An ihre Stelle tritt eine stärker wirtschaftliche
Ausrichtung sozialer Dienstleistungen. Im Wesentlichen zeigen sich
bei der Modernisierung des Sektors zwei Entwicklungen: die Einführung
des Wettbewerbsprinzips sowie das Kontraktmanagement. Insgesamt wird
sich der Verbändekorporatismus auflösen, was eine weitere
Privatisierungswelle auslösen wird. Eine ernste Herausforderung ist
der Fachkräftemangel, dessen Ursachen im demografischen Wandel und
der unzureichenden Qualifizierung liegen.

"Heute arbeiten 5,4 Prozent aller sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten Deutschlands in der Sozialwirtschaft. Dennoch gilt sie
vor allem als Kostenfaktor. Tatsächlich aber ist sie eine wichtige
zukunftsfähige Wirtschaftsbranche, insbesondere für die
Binnenwirtschaft", erklärt Thomas Northoff, Partner Public Sector bei
Deloitte.

Stärkeres Wachstum als Gesamtwirtschaft

Die deutsche Sozialwirtschaft hat sich in den letzten Jahren
rasant entwickelt. Allein zwischen 2008 und 2011 überstieg das
Wachstum das der Gesamtwirtschaft um das Vierfache. Das gilt auch und
besonders für die in der Studie untersuchten Wirtschaftszweige Heime
ohne Erholungs- und Ferienheime sowie Sozialwesen ohne Heime.

Wachstum zeigt sich in nahezu allen Regionen und Bundesländern -
Ausnahme Mecklenburg-Vorpommern. Hamburg hingegen liegt in der
Spitzengruppe, ebenso Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. Berlin




befindet sich im Mittelfeld - hier wird aber bis 2020 eine Zunahme
der ambulant Pflegebedürftigen um rund 30 Prozent erwartet.

Vom Investor zum Gewährleister

Die Sozialwirtschaft ist von zwei Entwicklungen geprägt: der
Einführung des Wettbewerbsprinzips, das zu mehr Kosteneffizienz und
einer optimierten Angebotssteuerung führen soll - und dem Kunden mehr
Auswahl ermöglicht. Die öffentliche Hand tritt dabei nicht als
Investor, sondern als Gewährleister in Erscheinung. Die andere
Entwicklung besteht in der Durchsetzung des Kontraktmanagements als
Grundlage zur Festigung der Anbieterstruktur. Hierbei geht es darum,
verschüttete Ressourcen zu reaktivieren und so infrastrukturelle
Aufgaben besser zu bewältigen.

Die Organisation zwischen öffentlichen Kostenträgern und
Leistungserbringern unterliegt einem Wandel. Mittelfristig löst das
den traditionellen Verbändekorporatismus durch Marktmechanismen auf.
Dabei wird es - neben ökonomischen Beziehungen - auch zu einer
Vernetzung zwischen den beteiligten Kostenträgern,
Leistungserbringern, Betreuten und Angehörigen kommen. Für die freie
Wohlfahrtspflege bedeutet der Wandel eine klare Aufteilung in
marktfähige und nicht-marktfähige Leistungen.

Unterschätzte Wertschöpfung

Oft wird die Wertschöpfung der Sozialwirtschaft unterschätzt.
Neben ihrer Bedeutung für den Arbeitsmarkt stärkt sie die Nachfrage
und führt zu höheren Steuerrückflüssen. Zudem sorgt sie für
Investitionen an Standorten, die als unattraktiv gelten. Generell
müssen Folgekosten etwa durch Verbesserung der Lebensqualität,
Teilhabe, Sicherheit und Gesundheit einberechnet werden, wenn über
die Wirtschaftlichkeit des Sozialsektors gesprochen wird.

Die größte Herausforderung für die Sozialwirtschaft ist der
Fachkräftemangel. Bedingt ist er einerseits durch die demografische
Entwicklung, andererseits durch eine Qualifizierungslücke. Nach
derzeitiger Lage sind kurz- bis mittelfristig Personalengpässe zu
befürchten, die das Leistungsniveau gefährden. Gefragt ist hier ein
Maßnahmenbündel, das auf mehreren Ebenen greift.

"Einerseits steigt der Bedarf, andererseits vergrößern sich die
Probleme der Angebotsseite. 2030 wird es 22,3 Millionen Bürger über
65 geben, darunter etwa 3,37 Millionen Pflegebedürftige.
Dementsprechend muss sich die Angebotspalette der Sozialwirtschaft
ändern - bis hin zur Stärkung von Alternativen wie dem persönlichen
Budget, das ein deutliches Mehr an Eigenbestimmung ermöglicht",
schließt Ralph Höll, Partner Sozialwirtschaft bei Deloitte.

Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/NhKox zum
Download.

Ende

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Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150
Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen
Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen
unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. "To be the Standard of
Excellence" für rund 200.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies
gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.

Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
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Leistung, gegenseitige Unterstützung, absolute Integrität und
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herausfordernde Aufgaben und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten
bietet und in dem jeder Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu
beiträgt, dem Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu
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