(ots) - Es war ein Muster mit wenig Wert: das Referendum
über die Zugehörigkeit der Falklandinseln (Malvinas). Die britische
Identität der zur Abstimmung zugelassenen dauerhaften britischen
Staatsbürger stellt niemand in Abrede, auch nicht die auf das
Archipel erpichte argentinische Regierung. Selbst wenn die sonstigen
auf den Falklandinseln lebenden Bewohner anderer Nationalität,
darunter Chilenen und Argentinier, hätten mit abstimmen dürfen, hätte
dies das Ergebnis nur verschoben, ohne es qualitativ zu verändern:
Die Falkländer fühlen sich in der klaren Mehrheit britisch - das
stand und steht außer Frage. Zur Entschärfung des Konfliktes zwischen
dem Prinzip des Selbstbestimmungsrechtes der Völker und dem Prinzip
der nationalen Souveränität hat diese von Großbritanniens Regierung
betriebene Abstimmung freilich nichts beigetragen. So wenig wie die
Tatsache, dass London zwei Atom-U-Boote und einen Zerstörer in die
Region schickte, um im Stil alter Kanonenbootpolitik die Muskeln
spielen zu lassen. Denn eins ist unbestreitbar: Die Inseln gehören
geografisch zu Südamerika und die britische Besiedlung ist ein Relikt
von Kolonialismus und Imperialismus. Dass London sich für das
Selbstbestimmungsrecht der Falkländer einsetzt, ist legitim; nicht
aber, sich die in den Gewässern vor Falkland liegenden Rohstoffe
einverleiben zu wollen. Großbritannien hat darauf keinen Anspruch,
der nicht auf dem Unrecht des Kolonialismus beruht. Das lässt sich
durch keine Abstimmung kaschieren.
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