(ots) - Die Empörung war sofort riesengroß. Als sich die
Mitglieder der Eurogruppe zusammen mit Vertretern der Troika aus
EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem
Währungsfonds darauf einigten, dass auch Zyperns Kleinsparer für die
Rettung der Banken des Landes zahlen sollten, hatten sie die Wirkung
ihres Entschlusses offenbar unterschätzt. Nachdem aus allen
Richtungen Kritik kam, möchte jetzt keiner mehr verantwortlich für
die Entscheidung sein. So ruderte die zypriotische Regierung nach
Protesten der Bürger gleich zurück und will kleine Bankguthaben von
der Zwangsabgabe verschonen. Auch der sonst so unnachgiebige deutsche
Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will es nicht gewesen sein. In
mehreren Beiträgen schob er die Schuld der EZB, der EU-Kommission und
der zyprischen Regierung zu. Bei all den gegenseitigen
Schuldzuweisungen wird es wohl schwer werden, den Erfinder dieser
unpopulären und unsozialen Idee ausfindig zu machen. Dafür lassen
sich die Leidtragenden recht einfach finden. Es sind vor allem die
Bürger Zyperns, die ein bisschen Geld auf die hohe Kante gelegt haben
- vielleicht für die Rente oder für die Ausbildung ihrer Kinder. Sie
fühlen sich zurecht wie Versuchkaninchen der Troika. Denn die heiß
umstrittene Idee der Zwangsabgabe ist ein weiterer Versuch, die
Kosten für die Rettung maroder Banken auf die Bevölkerung abzuwälzen.
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