(ots) - Die für heute den Zyprern in Aussicht gestellte
Wiedereröffnung ihrer Banken ist dringend erforderlich, aber auch
hoch riskant. Neben den Menschen, die sich brav in die Schlange vor
dem Bankschalter einreihen, gibt es zu viele, die andere Mittel und
Wege kennen. Die Löcher im System, durch die reichlich Fluchtgeld
verschwand, werden noch für einigen Ärger sorgen. Ganz offenbar waren
wieder einmal einige gleicher als die Gleichen. Sie haben es
geschafft, während der elftägigen Kontensperre trotzdem an ihr Geld
zu kommen. Ãœber London und Moskau sollen mindestens 1,7 Milliarden
abgeflossen sein. Allerdings: Den Profis war seit Monaten klar, dass
Zypern auf ein Chaos zusteuert. Sie konnten schon 2012 der Insel den
Rücken kehren. Nicht so die Zyprer. Für die Normalbürger ist die
Zwangsabgabe auf Vermögen von mehr als 100 000 Euro - zum Beispiel
als Altersvorsorge - extrem bitter. Für die Regierung bleibt nur der
politische Bankrott: Konten leer, Geschäftsmodell weg, keine Vision
für den Neustart. All das schwingt mit, wenn es heute noch einmal
richtig laut und böse werden sollte.
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