(ots) - Die CFOs in deutschen Unternehmen sehen
deutlich positiver in die Zukunft - seit der letzten Befragung vor
sechs Monaten haben sich die Konjunktur-Optimisten unter den
Teilnehmern mehr als verdoppelt. Auch die Erwartungen für die
Aussichten des eigenen Unternehmens haben sich stark verbessert. Dies
ist vor allem einem Rückgang der Unsicherheit zu verdanken, nicht
zuletzt aufgrund größeren Vertrauens in die Zukunft der Euro-Zone.
Dennoch wollen die Finanzchefs (noch) nicht in Wachstum investieren,
sondern vor allem in Rationalisierungsmaßnahmen. Generell stehen
Kostensenkungen und Risikomanagement im Fokus, das größte Risiko auf
Sicht von einem Jahr sehen die CFOs in steigenden Energiekosten.
Insgesamt lassen sich drei übergreifende Entwicklungstrends
feststellen: Die kollektive Stimmung ist positiv, aber volatil, die
CFOs agieren weiterhin defensiv - und fürchten sich vor allem vor
Inflation und hohen Energiekosten. Das zeigt der aktuelle Deloitte
CFO Survey unter 124 deutschen CFOs aus verschiedenen Branchen.
"Die Unternehmen sind wieder in den Startlöchern: Rund 60 Prozent
schätzen die Konjunkturaussichten heute positiv ein, der Indexwert
für die Umsatzerwartungen stieg von drei auf 42 Prozent. Im
Zeitablauf sind die Erwartungen der CFOs sehr volatil und es gibt
eine Lücke zwischen optimistischen Konjunkturerwartungen und
defensiven Unternehmensplanungen. Dies deutet darauf hin, dass der
erwartete Aufschwung nicht geradlinig, sondern eher im
Stop-and-go-Modus verlaufen dürfte", erklärt Dr. Alexander Börsch,
Leiter Research bei Deloitte.
Zeit des Schwarzsehens vorbei
Innerhalb eines halben Jahres hat sich die Stimmung unter
deutschen CFOs gedreht - fast zwei Drittel schätzen nun die
Konjunkturaussichten für die nächsten zwölf Monate positiv ein. Nur
12 Prozent sehen die Zukunft pessimistisch - vor sechs Monaten waren
es mehr als drei Mal so viele. Der Saldo aus Optimisten und
Pessimisten ist von minus 13 auf plus 7 Prozent gestiegen. Die
Erwartungen für den eigenen Umsatz kletterten um 40, diejenigen für
Margen und Neueinstellungen sogar um rund 60 Prozent. Über die Hälfte
glaubt an eine stabile Euro-Zone auf Sicht von fünf Jahren, nur ein
Prozent geht noch von einem Zerfall aus.
Wenig Investitionsneigung und Fokus auf Risikomanagement
Allerdings spiegelt sich die Stimmung nicht in der strategischen
Ausrichtung der Unternehmen wider - diese bleibt defensiv.
Kostensenkungen und die Erhöhung des operativen Cashflows sind die
hauptsächlichen strategischen Prioritäten. Im Vergleich zur letzten
Umfrage hat sich die strategische Ausrichtung der Unternehmen
verfestigt. Wegen des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds legen die
CFOs bei Investitionsentscheidungen großen Wert auf Risikosteuerung,
Liquiditätsaufbau und sichere Entscheidungsprozesse. Risikomanagement
und Effizienzsteigerungen sind auch der Fokus der CFOs im Hinblick
auf die eigene Finanzfunktion. Im Bereich M&A stehen eher kleinere
Transaktionen auf der CFO-Agenda. Am Standort Deutschland werden im
nächsten Jahr vor allem Rationalisierungsinvestitionen geplant.
Neu auf dem Risiko-Radar: Energiekosten und Inflation
Bestand das größte Risiko vor sechs Monaten noch in einem
instabilen Finanzsystem, so sind nun neue Themen an diese Stelle
getreten. Der neue Risikofaktor Nummer eins sind die Energiekosten.
Für 45 Prozent stellen sie ein hohes Risiko dar, in der
Fertigungsindustrie sind es 58 Prozent. Bei der Energiewende selbst
sehen die CFOs eher die Risiken als die Chancen. Die Entwicklung
neuer Produkte und Dienstleistungen strebt ein gutes Drittel an, fast
doppelt so viele erwarten Kostensteigerungen, sehr viele beklagen die
fehlende Beständigkeit in den Rahmenbedingungen. Für das eigene
Unternehmen wollen die meisten CFOs die Energieeffizienz erhöhen und
die Energiebeschaffung optimieren.
Mittelfristig wird auch Inflation für die CFOs ein Thema. Während
97 Prozent der CFOs auf kurze Sicht weniger als drei Prozent
Inflation erwarten, so ändert sich das auf Sicht von drei Jahren.
Ãœber ein Drittel der CFOs erwartet dann eine Inflationsrate von 3,0
-bis 3,9 Prozent.
Inflation ante portas? "Nach dem Einbruch von vor sechs Monaten
sind die Befragten heute etwa wieder so optimistisch wie vor einem
Jahr. Jedoch meiden sie immer noch das Risiko und verfolgen
konservative Strategien. Es fehlt noch der entscheidende Impuls, der
die Unternehmen wieder auf Wachstumskurs bringen könnte", schließt
Rolf Epstein, Partner und Leiter Finance bei Deloitte.
Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/w9n7t zum
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Ende
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