(ots) - Die jüngsten Zahlen aus der Eurozone sind wahrlich
kein Grund zu feiern. Die Wirtschaftsleistung in der Währungsunion
schrumpfte im letzten Quartal um 0,2 Prozent. Die Krisenländer in
Südeuropa stürzen weiterhin ab. Ganz normale Nachrichten in Zeiten
der Eurokrise, an die man sich schon längst gewöhnt hat. Dies könnte
man zumindest meinen. Doch es gibt eine neue Entwicklung, die die
Krisenretter Merkel&Co noch nicht in ihre Sparzwangpolitik
eingepreist haben: Die Krise lässt sich nicht auf Südeuropa
eindämmen. Zunehmend erfasst sie auch die europäischen Kernländer.
Frankreichs Wirtschaft befindet sich seit zwei Quartalen im Sinkflug
und auch bei der Eurolokomotive Deutschland herrscht mit einem
Möchtegernwachstum von 0,1 Prozent quasi Stillstand. Diese Misere ist
keine notwendige Folge der Finanzkrise. Sie ist die Auswirkung einer
fehlgeleitenden Wirtschaftspolitik, die nur ein Motto kennt: Sparen.
Das verschärft nicht nur die gegenwärtige Rezession, es ist auch
unsozial. Denn gespart wird eigentlich nur bei Sozialleistungen und
der öffentlichen Daseinsfürsorge. Hauptsache die Banken sind
gerettet. Dabei zeigen die jüngsten Zahlen der OECD, dass die Armen
schon von Anfang an viel stärker unter der Finanzkrise leiden mussten
als die Reichen. Dieser Entwicklung kann nur Einhalt geboten werden,
wenn die europäische Bevölkerung gemeinsam und solidarisch »Nein« zur
herrschenden Sparzwangpolitik sagen. Denn betroffen sind alle.
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