(ots) - Der aktuelle Wirtschaftsreport zur Lage des
Segments Biopharmazeutika in Deutschland lässt die Branche aufatmen:
Nach einer Stagnation im Vorjahr sind die Umsätze mit gentechnisch
hergestellten Arzneimitteln 2012 wieder um knapp 11 Prozent auf rund
sechs Milliarden Euro gestiegen. Mehr noch: Der Anteil am
Gesamtpharmamarkt stieg von 19 auf 21 Prozent. Der vfa bio, eine
Interessengruppe des Verbands der forschenden Arzneimittelhersteller,
die speziell die Biotechnologie-Firmen vertritt und den Report
herausgibt, attestiert der Branche auch weiterhin ein großes
Potenzial: Die Zahl laufender Entwicklungsprojekte der Firmen für
neue Biopharmazeutika ist 2012 weiter auf 578 angestiegen. Schon
jetzt stammen sechs der zehn umsatzstärksten Medikamente der Welt, so
schreibt das Handelsblatt, aus gentechnischer Forschung.
Wie es um das Wirtschaftssegment Biotech steht, welche Chancen
sich Unternehmen und Investoren ausrechnen - und in wessen Labor
gerade der nächste bedeutende Wirkstoff entwickelt wird, diskutieren
führende Vertreter der Branche auf der 1. Handelsblatt Jahrestagung
Biotech am 2. und 3. Juli 2013 in Düsseldorf. Innovative Start-ups
treffen hier auf etablierte Biotech-Firmen, mittlere und größere
Pharma-Unternehmen und interessierte Investoren. Neben einem
Überblick über die Biotech-Landschaft gibt die Tagung Einblick in
Erfolgsrezepte der Branche, Ideen und Kriterien für die nötige
Finanzierung neuer Entwicklungen und mögliche gewinnbringende
Geschäftsmodelle. "Wir erwarten in naher Zukunft eine
Neukonfiguration der Geschäftsmodelle, bei der Biotech eine wichtige
Rolle spielen wird. Insbesondere für deutsche Pharmaunternehmen
bieten sich dadurch sehr gute Chancen, im internationalen Wettbewerb
wieder in Top-Positionen vorzudrängen. Mutige
Managemententscheidungen mit konsequenter Umsetzung hin zu neuen
Geschäftsmodellen sind dafür erforderlich", so Dr. Oliver Scheel,
Partner A.T. Kearney GmbH. Welche Auswirkungen dies auf die
Biotech-Branche hat und wie neuartige "Biotech-Typ"-Unternehmen im
Detail aussehen werden, erläutert Dr. Scheel auf der Biotech-Tagung.
Bedarf an Biopharmazeutika steigt
Das Umsatzwachstum seiner Branche führt Dr. Frank Mathias,
Vorsitzender von vfa bio und CEO der MediGene AG, auf einen
steigenden medizinischen Bedarf zurück, etwa bei
Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis oder Psoriasis.
"Darüber hinaus wurden die zugelassenen Anwendungsmöglichkeiten schon
eingeführter Biopharmazeutika 2011 und 2012 in mehr als 25 Fällen auf
neue Gebiete ausgedehnt." Auf der Handelsblatt-Tagung nimmt Dr.
Mathias Stellung zur Lage seiner Branche. Die Rolle und Zukunft der
Biotechnologie in Deutschland ist zudem Thema einer
Podiumsdiskussion, an der Dr. Peter Heinrich, Vorstandsvorsitzender
von BIO Deutschland, Jens Holstein, CFO von MorphoSys, Dr. Ingmar
Hoerr, CEO der CureVac GmbH und Dr. Bernhard Schirmers, Gründer und
Partner der SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement, mitwirken.
Vom Start-up zum Move-up
Nicht alle neu gegründeten Biotech-Unternehmen sind langfristig
erfolgreich. Von den vielen kleinen Start-up-Firmen kann sich nur ein
Teil am Markt durchsetzen - und aus diesen werden nur selten
Milliardenkonzerne. Für Dr. Karsten Henco, der als Managing Partner
und Mitgründer von HS LifeSciences Biotech-Gründer berät und
unterstützt, hat der Erfolg eines Start-up viel mit Inhalt,
Management und dem richtigen Timing zu tun. Auf der
Handelsblatt-Tagung verrät der gelernte Biochemiker, der im Laufe
seiner Karriere selbst vierzehn Biotech-Firmen mitgegründet hat, sein
Erfolgsrezept.
Die Technologien von morgen
In den Entwicklungspipelines der Hersteller spielten 2012 vor
allem die Indikationsgebiete Onkologie und Immunologie eine große
Rolle: Die Zahl an biopharmazeutischen Wirkstoffen stieg hier laut
vfa bio um elf Prozent (Onkologie) beziehungsweise 16 Prozent
(Immunologie) an. Welche Technologien die Entwicklungen der kommenden
Jahre prägen werden, wo Durchbrüche zu erwarten sind - und wer die
hoffnungsvollsten Forschungsportfolios bereithält, erörtert Dr.
Michael C. Müller von Cepton Strategies auf der Handelsblatt-Tagung.
Anschließend geben Praktiker Einblick in ihre aktuellen
Forschungsarbeiten: Dr. Matthias Schroff von der Mologen AG etwa
spricht über Immuntherapie bei Krebserkrankungen, Dr. John-Edward
Butler-Ransohoff von Bayer Innovation über personalisierte Impfstoffe
in der Krebstherapie. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff von AiCuris, die
gerade den Breakthrough Alliance Award für ein
332-Millionen-Euro-Lizenzgeschäft mit Merck erhalten hat, stellt die
neuesten Entwicklungen im Bereich der antiviralen und
antibakteriellen Wirkstoffe vor.
Investoren überzeugen
Forschung braucht Finanzierung - doch woher kommen die Mittel? Wer
stellt Geld für die biotechnologischen Entwicklungen der Zukunft
bereit? Und worauf achten die Geldgeber bei der Auswahl ihrer
Partner? "Wir setzen nach wie vor auf hoch-innovative Ansätze, die
substanzielle Verbesserungen nicht nur für Patienten und behandelnde
Ärzte, sondern auch signifikante Kosteneinsparungen im
Gesundheitswesen bringen können", sagt Dr. Regina Hodits von
Wellington Partners. "Dies muss gepaart sein mit einem erfahrenen
Management-Team und einer absehbaren Zeitspanne bis zu einem
möglichen Ausstieg der Investoren." Auf der
Handelsblatt-Veranstaltung wird Hodits - neben Entscheidern vom
High-Tech Gründerfonds, vom Boehringer Ingelheim Venture Fund sowie
von Forbion Capital Partners Deutschland - die wichtigsten Fragen zur
Finanzierung von Forschungsprojekten erörtern.
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