(ots) - Robin Dutt hat vor gut zwei Jahren - noch als
Trainer des SC Freiburg - folgenden bemerkenswerten Satz gesagt: "Es
gibt zweifelsohne inzwischen so viele gut ausgebildete junge Spieler,
dass die Cheftrainer schon blind sein müssten, sie in der Bundesliga
nicht einzusetzen." Es sind Aussagen wie diese, die Dutt für Werder
so attraktiv machen. Denn gesucht wurde in Bremen für die
Schaaf-Nachfolge einer, der einen Blick und ein Händchen für Talente
bewiesen hat, für den Nachwuchsförderung nicht bloß ein
Lippenbekenntnis, sondern Anspruch ist. Für Werder ist es eine
Notwendigkeit, die Früchte des eigenen Leistungszentrums zu ernten,
die dort vorhandenen Talente nachhaltig in die Profi-Mannschaft
einzubinden. Wie es andere Klubs vorleben, was Werder aber in der Ära
Allofs/Schaaf vernachlässigt hat. Sportchef Thomas Eichin treibt
unübersehbar diesen Bewusstseinswechsel an: Das veranschaulichte vor
zwei Wochen schon die Personalie Uwe Harttgen, der seinen Platz an
der Spitze der Bremer Nachwuchsförderung räumen musste. Und jetzt
eben die in die Wege geleitete Verpflichtung Robin Dutts, dessen
Freigabe durch den DFB nur mehr eine Formalie sein dürfte. Für Werder
so interessant gemacht hat den 48-Jährigen auch eine geschichtliche
Parallele. Denn Dutt war es, der 2007 in Freiburg den Dauertrainer
Volker Finke ablöste - ein reibungsloser Übergang. Werder ist in
dieser Beziehung bekanntlich ein gebranntes Kind: Die Irrungen nach
der Rehhagel-Ära mit fünf Trainerwechseln in vier Jahren sind in
Bremen unvergessen. Mit Dutt glaubt sich der Klub nun auf der
sicheren Seite. Sicher, ein Selbstläufer muss das Engagement des
Wunschkandidaten nicht werden. Bei Bayer Leverkusen - keineswegs ein
Klub, der für übermäßigen Trainerverschleiß bekannt ist - können sie
ein Lied davon singen: Die Zusammenarbeit mit Dutt endete 2012 nach
weniger als einem Jahr. Allerdings entsprechen die Voraussetzungen in
Bremen eher jenen, die Dutt einst in Freiburg vorfand. Er kommt als
Aufbauhelfer an die Weser, er soll Werder sportlich neu entwickeln.
Es gibt schlechtere Kandidaten für diese Aufgabe.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion(at)Weser-Kurier.de