PresseKat - Westfalenpost: Syrienpolitik der EU - Die richtige Seite gibt es nicht

Westfalenpost: Syrienpolitik der EU - Die richtige Seite gibt es nicht

ID: 879093

(ots) - Beim Blick auf das geschundene Syrien steht die EU
nicht nur fassungslos vor dem Leiden Hunderttausender und beschämt
vor der eigenen Ohnmacht. Sie ist in diesem Frühjahr zusätzlich
verstört ob der eigenen Unfähigkeit, den Gang der Dinge im Reich des
schrecklichen Fürsten Assad einigermaßen verlässlich einzuschätzen.
Zahlreiche Experten hatten dessen politisches Ende für 2012
prophezeit. Das Gegenteil ist eingetreten: Seine Position ist
militärisch stärker als zuvor. Assad mag zu schwach sein, die
Schlacht zu seinen Gunsten zu entscheiden. Aber er hat offensichtlich
alle Mittel, das Morden nach Belieben zu verlängern.

In dieser Lage ist die Aufrüstung der Rebellen für die EU eine
Versuchung. Sie bietet zwar keine Aussicht auf Lösung, wohl aber die
illusionäre Erleichterung, Waffengleichheit herstellen zu können.
Angesichts der Brutalität, mit der das Regime seine Macht verteidigt,
müsse man wenigstens dafür sorgen, dass der Widerstand nicht von
vornherein chancenlos ist. Wenn man schon nicht kämpfen kann und mag,
will man wenigstens als Lieferant auf der richtigen Seite stehen.

Doch die richtige Seite gibt es leider nicht. So wünschbar die
Niederlage des Machthabers wäre, so unklar ist, ob ein Sieg seiner
Gegner das Leiden Unschuldiger beenden würde. Unter den hunderten
Gruppen, die gegen Assad kämpfen, sind bekennende Dschihadisten und
Brigaden mit Verbindung zur Al Kaida. Das Rebellenlager ist weder
politisch noch moralisch hinreichend legitimiert, Empfänger von
Tötungswerkzeug zu sein. Der Versuch, durch ein Lieferscheinsystem zu
verhindern, dass Schießgerät in falsche Hände gerät, ist weltfremd.
Die Bewaffnung der Assad-Gegner ist eine Versuchung, der die EU
widerstehen sollte.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160





Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Stuttgarter Zeitung: China definiert seine Rolle neu / Leitartikel zu China/Außenpolitik Ratsvorsitzender vertritt EKD beim Integrationsgipfel
Bleiberecht für Geduldete und eine Weiterführung der Arbeitsmarktintegrationsprogramme gefordert
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 27.05.2013 - 21:23 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 879093
Anzahl Zeichen: 2034

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Hagen



Kategorie:

Außenhandel



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Westfalenpost: Syrienpolitik der EU - Die richtige Seite gibt es nicht"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westfalenpost (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Westfalenpost: Peking unter Druck ...

Friedensnobelpreis für Liu Xiaopo Von Eberhard Einhoff Eine mutige Ehrung für einen Mutigen - klar und eindeutig ist diesmal die Entscheidung des Nobel-Komitees. Liu Xiaobo mit dem Friedensnobelpreis auszuzeichnen, einen in Haft sitzenden ch ...

Westfalenpost: Abgefahren ...

Tests mit überlangen Lkw Von Rolf Hansmann Probieren geht bekanntlich über Studieren. Im Fall der überlangen Lkw (Gigaliner) auf deutschen Autobahnen freilich ist jeder weitere Test so überflüssig wie ein Schlagloch auf einer frisch geteer ...

Alle Meldungen von Westfalenpost