(ots) - MiG-29-Kampfflugzeuge für Damaskus? Moskau
bestätigt. Der Westen schäumt. Die Kritik an der Lieferung
hochmoderner Raketen für Syrien hatte Russlands Außenminister Lawrow
vor zwei Wochen noch mit dem Argument gekontert, diese seien für den
Ausgang des Bürgerkrieges unerheblich. Sie dienten ausschließlich zur
Abwehr äußerer Feinde Syriens. Machtpolitik wird nicht zugegeben.
Beide Seiten reden bewusst aneinander vorbei. Denn das war es ja
gerade, was Frankreich, aber auch Israel so erzürnte: Die Raketen
sind eine empfindliche Störung der längst nicht aufgegebenen Pläne
für eine NATO-Flugverbotszone über Syrien und eine Seeblockade. Und
Israel fürchtet, nun vielleicht nicht mehr nach Belieben und ohne
Gegenwehr strategische Ziele im Nachbarland zerstören zu können. Bei
den MiGs geht das Lawrow-Argument fehl. Die Jets sind in der Lage,
das militärische Kräfteverhältnis in Syrien sehr wohl und weiter
zugunsten Assads zu verändern. Darum geht es Russland ja letztlich.
Nur ein Sieg der Assad-Seite lässt Moskau seine strategische Präsenz
in Syrien, seine letzte im Nahen Osten. Ein Anrecht darauf gibt es
nicht. Es ist das alleinige Recht der Syrer, darüber zu entscheiden.
Nur welche Syrer - das versuchen Moskau wie der Westen nach Kräften
zu beeinflussen. Ist das legitim? Es ist die Realität. Aber beide
sollten wenigstens das heuchlerische Wehklagen einstellen, die
Waffenlieferungen der anderen verhinderten das Ende des
Blutvergießens in Syrien.
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