(ots) - Nach der Veröffentlichung der Zahlen aus dem
Zensus 2011 gibt es in Ostbayern keine Entwarnung an der
Demografie-Front. Es sieht zwar auf den ersten Blick so aus, als ob
gerade den Landkreisen in der nördlichen Oberpfalz eine massive
Abwanderung erspart bleiben könnte - der Kreis Tirschenreuth gewinnt
auf dem Papier betrachtet sogar Einwohner hinzu - doch die Zahlen
sprechen richtig interpretiert eine ganz andere Sprache. Der Zensus
korrigiert nur die statistische Fortschreibung der Melderegister, in
die sich nach der letzten Volkszählung im Jahr 1987 zahlreiche Fehler
eingeschlichen haben. Er sagt aber nichts über die Entwicklung der
Geburten- oder der Sterberaten aus. Und er lässt gänzlich
unberücksichtigt, welche Arbeits- und Lebensqualität die einzelnen
Regionen in den nächsten 20 Jahren den Menschen bieten können und so
die Wanderungsbewegungen beeinflussen. Deutlich wird: Vor allem junge
Menschen zieht es in die Ballungsräume. Dort locken Studien-,
Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Dafür werden die Mieten unbezahlbar,
während auf dem flachen Land der Wohnungsleerstand alarmierend hoch
ist. Es gibt also nicht den geringsten Grund, sich behaglich im
Sessel zurückzulehnen. Die Politik und die Wirtschaft müssen
gemeinsam daran arbeiten, dass auch die stadtferneren Regionen
Ostbayerns für die Zukunft als Lebens- und Arbeitsraum attraktiv
bleiben. Eine leichte Aufgabe wird das nicht.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten(at)mittelbayerische.de