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Fischer fordert europäische Fiskalunion

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(firmenpresse) - (DGAP-Media / 12.06.2013 / 15:43)

Fischer fordert europäische Fiskalunion

- Ehemaliger Vizekanzler sieht in einer vollen Integration den einzigen
Weg für dasÜberleben des Euro

- WeltWirtschaftsInstituts-Direktor Straubhaar verbindet den Aufstieg der
Schwellenländer mit Chancen für Europa

- Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann: 'Wir können viel von China
lernen.'

Der Euro-Raum befindet sich in einer tiefen Finanz- und Währungskrise. Die
großen Wachstumspotenziale liegen heute in den Schwellenländern Asiens.
Reichtum und Macht in der Welt werden neu verteilt. Die europäischen
Volkswirtschaften verlieren an Bedeutung. Mit einer schonungslosen
Bestandsaufnahme eröffnete Joschka Fischer eine Podiumsdiskussion der
Mittelstandsinitiative Unternehmer Positionen Nord der HSH Nordbank, auf
der der ehemalige deutsche Vizekanzler am Dienstagabend in Hamburg ein
dichteres Zusammenrücken der Euro-Staaten forderte. 'Wenn der Euro
scheitert, dann scheitert auch Europa', konstatierte Fischer.

Auf der Veranstaltung mit dem Titel 'Neue Chancen für Europa - wie bleiben
wir wettbewerbsfähig?' diskutierte ein hochrangig besetztes Podium vor
Unternehmern aus dem gehobenen Mittelstand. In seinem Vortrag bezeichnete
Fischer ein Europa mit mehr Kompetenzen als einzige Alternative zur
Niederlage. 'Der Euro wird nichtüberleben, wenn wir innerhalb der
kommenden Dekade nicht den Schritt in die volle Integration machen',
prognostizierte der ehemalige Außenminister und sprach sich dafür aus, die
Staaten der Eurogruppe durch die Schaffung einer Banken- und Fiskalunion
eng aneinander zu binden.

'Wir brauchen dringend eine Wachstumsstrategie. Und die muss verbindlich
sein', forderte Fischer, heute Unternehmensberater und Vorstand des
European Council. Um Europa zu retten, seien auch unpopuläre Maßnahmen wie




die Schaffung eines Transfermechanismuses und eine Vergemeinschaftung der
Altschulden unausweichlich, so Fischer. 'Wenn wir Europa aufgeben, werden
wir in einer Welt aufwachen, in der andere das Sagen haben.'

Prof. Dr. Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburgischen
WeltWirtschaftsInstituts (HWWI), zeichnete dagegen ein weniger düsteres
Bild der Lage. 'Europa steht viel besser da, als allgemein unterstellt
wird', stellte derÖkonom fest und erinnerte daran, dass auch angesichts
des Aufstiegs Japans der Niedergang Europas heraufbeschworen worden sei.
Das starke Wachstum in den Schwellenländern müsse weniger als Bedrohung
denn als Chance gesehen werden. 'Wenn in Indien die Kaufkraft wächst, tut
das auch unseren Unternehmen gut', verwies Straubhaar auf die Erfolge der
Autoindustrie in Asien. Der HWWI-Direktor beobachtet derzeit einen
Generationswechsel. Während sich dieÄlteren in einer hektisch gewordenen
Welt die paradiesischen Zustände der BRD der Achtziger Jahre
zurückwünschten, könnten die jungen Leute mit der veränderten Situation gut
umgehen. 'Die jungen Studierenden kennen dieseÄngste nicht. Und es gibt
keinen Grund, an den Fähigkeiten der kommenden Generation zu zweifeln.'

Fechterin Britta Heidemann hatte in sportlichen Wettbewerben ebenfalls mit
Konkurrenz aus China zu kämpfen. Und auch aus wirtschaftlicher Sicht sei
das Land der Mitte nicht zu unterschätzen, sagte die Olympiasiegerin und
Unternehmensberaterin, die fließend chinesisch spricht und regelmäßig
Wirtschaftsdelegationen in das Land begleitet. 'China verfolgt sehr
konsequent seine Langfriststrategien. Dort entstehen beeindruckende
Projekte', sagte Heidemann, die als Gründe für den Erfolg nicht nur die
Unterschiede in den politischen Systemen ausmachte. 'Flexibilität und
Pragmatismus sind urchinesische Eigenschaften. Wir können davon viel
lernen.'

Auch Hasnain Kazim, Südostasienkorrespondent des Spiegel, glaubt an einen
Aufstieg der asiatischen Staaten. 'Wer weiß- vielleicht wird es Mitte des
Jahrhunderts ja angenehmer sein, in Indien zu leben als in Europa', sagte
der Journalist pakistanischer Abstammung, der für das Magazin aus Islamabad
berichtet. Dort scheitere der Aufschwung derzeit allerdings schon am
desolaten Steuersystem. 'Ich habe vier Jahre lang versucht, in Pakistan
Steuern zu zahlen - vergeblich', berichtete Kazim. Die Stromversorgung
funktioniere nur drei bis fünf Stunden am Tag. Auch hier, schloss Kazim,
könnten Unternehmen aus Deutschland also viel bewirken.

Mit der Mittelstandsinitiative Unternehmer Positionen Nord (UP )
unterstreicht die HSH Nordbank ihre Positionierung als Bank für
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Informationsplattform ist die Internetseite www.unternehmerpositionen.de

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