(ots) - In der nächsten Woche wird der Internationale Tag
des Flüchtlings begangen. Ein Datum, an dem seit vielen Jahren auf
die schreienden Ungerechtigkeiten aufmerksam gemacht werden muss,
denen sich Menschen ausgesetzt sehen, die vor Mord und Totschlag,
aber auch aus wirtschaftlicher Not die Flucht ergreifen. Insbesondere
die Abschottungsmentalität der westlichen Welt, die sich den
Flüchtlingen als Festung präsentiert, weckt hier Protest.
Ausgerechnet diesen Tag hat sich die Regierungskoalition ausgesucht,
um dem Schicksal der deutschen Vertriebenen nun auch international
eine nachträgliche Weihe zu verleihen. Es ist geradezu infam, das
zweifellos schlimme Schicksal auch der deutschen Vertriebenen für
eine Art nationaler Aufwertung zu missbrauchen, von der die einstigen
Flüchtlinge nichts mehr haben, die heutigen Flüchtlinge aber in den
Hintergrund gedrängt werden. Nach deren Erniedrigung und Diffamierung
als angebliche Schmarotzer in den deutschen Sozialsystemen folgt nun
ihre erneute Herabsetzung. Denn was sonst bliebe von diesem Tag, wenn
Konservative diesen zur öffentlichen Klage über das Schicksal der
Vertriebenen nutzten? Alle Vorwürfe gegen den Bund der Vertriebenen
und seine politischen Stützen finden hier ihre Bestätigung. Dass mit
verschiedenem Maß gemessen wird. Nach den Opfern der Nazis sind es
nun die heutigen Flüchtlinge, die herabgesetzt werden. Im Namen des
angeblich vakanten Rechts ehemaliger Flüchtlinge.
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