(ots) - Was am Freitag mit einem Eklat begann, ist
letztlich glimpflich ausgegangen. Kanzlerin Angela Merkel und
Präsident Wladimir Putin haben in St. Petersburg gemeinsam die
Ausstellung über Beutekunst besucht. Richtig so.
Beide können sich in ihrer Heimat der Rückendeckung sicher sein,
wenn sie klare Kante zeigen. Merkel pocht auf die Rückgabe der nach
dem Krieg von Sowjetsoldaten geraubten Kunst, Putin wollte das
zunächst nicht hören. Kurzerhand wurde der Termin gekippt. Der Sache
hätte das nicht gedient. Wahren Kunstfreunden muss es egal sein, wem
eine Skulptur oder ein Gemälde gehört, solange die Objekte zu sehen
sind.
Erstmals seit Jahrzehnten werden in St. Petersburg 600 Objekte
gezeigt, die bislang in dunklen Magazinen geschlummert haben. Diese
Kunst war früher in deutschem Besitz. Solange russische Veteranen
leben, ist der Streit unlösbar. Kein Kremlherrscher wird es wagen,
größere Mengen an deutscher Kunst zurückzugeben. Die Russen glauben,
dass ihnen die Beute als Ausgleich für das zugefügte Leid zusteht.
Dem will Putin nicht widersprechen.
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