(ots) - So weltumspannend wie die Ãœberwachungsprogramme,
die er enthüllt hat, gestaltet sich auch die Flucht des
US-amerikanischen Informanten Edward Snowden, die ihn über Hongkong
und Moskau Gerüchten bei Redaktionsschluss zufolge via Havanna nach
Venezuela führen könnte. Im Nacken sitzen dem einstigen
Internetspezialisten in Diensten des Geheimdienstes NSA die
Strafverfolgungsbehörden daheim, die wie schon bei anderen
Whistleblowern zuvor schweres Geschütz auffahren. Längst auch wirft
man in Washington mit dem politischen Vorwurf der unverantwortlichen
Fluchthilfe um sich, etwa Richtung russische Führung.
Dabei war selten ein Glashaus so groß wie das der Obama-Regierung
in diesem Fall weltweiter massiver elektronischer Ãœberwachung.
Inzwischen sitzt dort auch der Londoner Sonderverbündete. Der große
Bruder Barack und sein Brit Brother betätigen sich in einem Ausmaß
als globale Datenabsauger, das wohl selbst George Orwell verblüffen
würde. Die USA und ihre NATO-Partner haben in den vergangenen Jahren
den Begriff des Cyber-Krieges kultiviert, der zuletzt sogar Eingang
fand in die strategischen Konzepte des größten Militärbündnisses der
Welt. Verstärkte Bemühungen für die Verteidigung vor digitalen
Angriffen aus diesem und jenem Reich des Bösen werden dabei gern
gefordert. Es zeigt sich nun, dass man selbst seit langem aggressiv
und alle Grenzen sprengend auf dem elektronischen Kriegspfad ist.
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