(ots) - Was soll schiefgehen? Der FC Bayern ist einer der
finanzkräftigsten Vereine der Welt. Bayern hat bald sein Stadion
abbezahlt, hat eine hochmoderne Infrastruktur und eine superstarke
Mannschaft. Sie gewinnt seit Monaten gegen jeden Gegner. Den FC
Bayern kann scheinbar nichts umhauen, nicht mal eine Steueraffäre
seines Präsidenten. Und trotzdem bleibt es ein Experiment, wenn nun
einer der besten Trainer der Welt beim derzeit stärksten Verein der
Welt seine Arbeit aufnimmt. Pep Guardiola ist auch nur ein Mensch.
Was hier und da in Vergessenheit geraten sein könnte angesichts der
Beachtung, die durch sein Erscheinen in München gestern ausgelöst
wurde. Auch Guardiola kann sich nicht völlig freimachen von Faktoren
wie Glück und Zufall, die im Fußball immer eine Rolle spielen. Ob es
so gut passt wie bei seinem Vorgänger Jupp Heynckes, kann niemand
voraussagen. Die Fallhöhe wäre enorm. Heynckes legte das beste
Bayern-Jahr aller Zeiten hin, die Erwartungshaltung lässt sich kaum
noch steigern. Dennoch spricht es für den FC Bayern und den deutschen
Fußball, dass ein erfolgreicher ehemaliger Spieler und Trainer des FC
Barcelona jetzt fleißig deutsch lernt, weil er sich für einen
deutschen Verein entschieden hat. Guardiola kommt aus einer
Fußball-Kultur, die sich nicht nur darauf beschränkt, die besten
Spieler der Welt zusammenzukaufen. Barcelona hat die besten Spieler
der Welt durch eine einzigartige Ausbildung erst selbst zu solchen
gemacht. Das Modell Barcelona hat mehr Bewunderer als Kritiker. Die
Bundesliga kann stolz darauf sein, dass ihr Vorzeigeklub ab jetzt von
Guardiola trainiert wird. Die Liga profitiert mehr vom FC Bayern, als
dass sie von ihm erdrückt wird. Die spektakuläre
Trainer-Verpflichtung erhöht zudem ihre Anziehungskraft und ihren
Stellenwert in Europa. Sie ist nach dem ersten deutsch-deutschen
Duell in einem Champions-League-Finale ein weiteres starkes Signal an
die internationale Konkurrenz. Um es mit einem Wortspiel zu sagen:
Die Liga hat Pep.
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