(ots) - Die Wagner-Festspiele in Bayreuth sind beides:
Ein musikalisches Ereignis von Weltrang und ein millionenschweres
Großunternehmen in Familienhand. Es hat seit seiner Gründung durch
Richard Wagner im Jahr 1876 zwei Weltkriege erlebt, fünf verschiedene
politische Systeme vermeintlich unbeschadet überstanden, dem Kaiser
und Adolf Hitler den Hof gemacht. Inzwischen ist es ein deutscher
Mythos. Die SWR-Dokumentation "Die Wagners und Bayreuth" von Michael
Strauven ("Romy Schneider", "Lieben Sie Wagner?") wirft einen genauen
und nüchternen Blick auf diese "deutsche Geschichte". Sie wird am
Montag, den 22. Juli, um 23.35 Uhr im Ersten ausgestrahlt.
Die Verbindung zwischen der Familie Wagner und Bayreuth ist nur
aus der Vergangenheit heraus zu verstehen. Ob Richard Wagner selbst,
ob Cosima, Siegfried, Winifred, Wieland, Wolfgang oder Katharina
Wagner, sie alle sind begnadete Inszenatoren. Die Geschichte dieses
Mythos wird deshalb einerseits stark von der Familie geprägt, aber
andererseits von Wagners Musik selbst. In dem vielschichtigen
Familienporträt von Michael Strauven kommen Insider, Künstler und
bekannte Persönlichkeiten zu Wort, und nähern sich der Strahlkraft
des grünen Hügels: Nike, Daphne und Gottfried Wagner, Jürgen Flimm,
René Kollo, Anja Silja, Hans Neuenfels, Michel Friedman, Christian
Thielemann, Patrice Chéreau, Jonathan Meese, Hannes Heer und andere.
Auch im Jahr des zweihundertsten Geburtstages von Richard Wagner
werden sich die Bayreuther Festspiele nicht kritisch der Geschichte
stellen. Selbst das Wagner-Museum im ehemaligen Familiensitz Haus
"Wahnfried" - einer der möglichen Orte für eine geschichtliche
Aufarbeitung - wird 2013 wegen Bauarbeiten geschlossen bleiben. Wird
die Urenkelinnen-Generation einen Weg finden, mit dem langen Schatten
der Vergangenheit transparent und souverän umzugehen?
Fotos zum kostenlosen Download unter ard-foto.de. Nach
Fertigstellung wird der Film ab 18. Juli im passwortgeschützten
SWR-Vorführraum unter swr.de/presse eingestellt, ab diesem Tag sind
auch Rezensions-DVDs für Journalisten erhältlich.
Pressekontakt: Daniela Kress, Tel.: 07221 929-23800,
daniela.kress(at)swr.de