(ots) - Am 11. August wird in Moskau der schnellste
Leichtathlet der Welt gesucht. Mal sehen, ob überhaupt noch acht
Männer an den Start gehen werden, denn am vergangenen Sonntag wurden
positive Dopingproben von gleich drei der schnellsten Athleten
bekannt: Asafa Powell und Nesta Carter aus Jamaika sowie US-Star
Tyson Gay. Schlecht für die WM? Keineswegs, meint Nick Davies,
stellvertretender Generalsekretär des Weltverbands: Die
Glaubwürdigkeit des Sports werde mit jedem aufgedeckten Fall
gestärkt, betreibt Davies Krisenmanagement. Es bleibt demnach eine
Glaubensfrage, was natürlich ist, wie gut getestet oder doch
vertuscht wird. Das Dumme am Glauben ist, dass er auf Vertrauen
beruht. Und jeder Doper sagt vor seiner Enttarnung, dass er keiner
sei. Die meisten bestreiten es noch danach. Auch Wissenschaftler
streiten derzeit, ob Weltrekordsprinter Usain Bolt oder
Tour-de-France-Dominator Chris Froome für Menschen zu schnell oder
ihre Leistungen doch dopingfrei erreichbar seien. Bolts Umfeld
verweist da gern auf dessen Talent, biomechanische Voraussetzungen,
muskelstärkendes Gras auf dem Trainingsareal oder die Armut als
Triebfeder in der Kindheit. Froomes Manager vom Radteam Sky, Dave
Brailsford, bemüht lieber neue Trainingsmethoden und suggeriert
Offenheit, in dem er Journalisten bittet: »Sagt, was wir tun können,
um euch zu überzeugen!« Nur schade, dass der Trainer des Teams Tim
Kerrison ein verabredetes nd-Interview kurzfristig absagte. Es
wirkte, als fürchte er um seinen Job.
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