(ots) - Es ist recht still geworden um den Krieg in Syrien,
hierzulande. Nicht dass der Geschützdonner abgenommen hätte. Assads
Armee marschiert, schleift eine Bastion der Rebellen nach der anderen
und ist dabei wenig zimperlich. Und doch sind in Deutschland
Sympathiebekundungen für die Regierungsgegner rar geworden. Der Grund
ist: Zu scheußlich sind einige ihrer bekannt gewordenen Greueltaten.
Hätte Damaskus darüber Klage geführt, man hätte ihm nicht geglaubt.
Nun nehmen ihm die Djihadisten das ab, stellen Mordtaten selbst ins
Netz und brüsten sich: mit der Enthauptung eines katholischen
Priesters, der angeblich »regimenah« war; mit der Hinrichtung eines
Zwölfjährigen, der den Propheten beleidigt haben soll; sogar mit der
Ermordung eines eigentlich verbündeten Kommandeurs der Freien
Syrischen Armee, der den Qaida-Jüngern offenbar nicht ergeben genug
war. Betroffenheit, Erklärungsnot in der EU. Mit Barbaren dieser
Couleur will auch in Berlin niemand etwas zu tun haben. Man
distanziert sich öffentlich nur halblaut und verflucht im Stillen,
dass die Mörder mit ihren Untaten auch noch derart prahlten. Es
heißt, Deutschland liefere immerhin nicht die Waffen. Richtiger ist:
Man liefert sie nicht direkt. Ist auch nicht nötig. Das besorgt
Saudi-Arabien, laut Bundeskanzlerin »ein wichtiger Partner im Kampf
gegen den Terrorismus«.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715