(ots) - Trotz der aktuellen Spannungen hält der
Spitzenkandidat der Linkspartei im Saarland und Vizevorsitzende der
deutsch-koreanischen Parlamentariergruppe im Bundestag, Thomas Lutze,
eine Annäherung auf der koreanischen Halbinsel langfristig für
möglich. In einem Gastbeitrag für die Berliner Tageszeitung "neues
deutschland" (Samstagausgabe)zum 60. Jahrestag des Waffenstillstands
zwischen Nord- und Südkorea erklärte Lutze, dass man unabhängig von
den Militärmanövern im Süden und den Vernichtungsdrohungen aus dem
Norden in beiden Ländern angesichts der Erfahrungen aus dem
Koreakrieg um den Wert des Friedens wisse. Nordkorea sei in einigen
Bereichen zu einer vorsichtigen Öffnung bereit. "Die westliche Welt
wäre klug beraten, hierauf einzugehen", so der Bundestagsabgeordnete.
Deutschland könne hierbei eine besondere Rolle einnehmen. "Die
hiesigen Erfahrungen einer staatlichen Wiedervereinigung werden in
Nord wie Süd geschätzt und genau analysiert. Und noch wichtiger:
Deutschland war keine Konfliktpartei im Koreakrieg und ist - trotz
aller Differenzen - ein geachteter Gesprächspartner", weiß Lutze
auch, weil er 2010 in Nordkorea Gespräche zur Tourismuspolitik
führte. Der Linkspolitiker wandte sich auch kritisch an die eigene
Partei. Da sogar die FDP-nahe Naumann-Stiftung Projekte in Nordkorea
durchführe, "sollte auch DIE LINKE ihre Gesprächsbereitschaft mit
Nordkorea erhöhen - nicht um die Machthaber zu hofieren, sondern um
sich im besseren Sinne beim Wandel durch Annäherung zu beteiligen",
forderte er.
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