(ots) - Der EADS-Konzern wird künftig den Namen seiner
umsatzstärksten und bekanntesten Tochter tragen: Airbus löst EADS als
Markennamen ab. Nur allein bei der Namensänderung bleibt es nicht -
Unternehmenschef Thomas Enders will Europas größten Luftfahrt- und
Rüstungskonzern radikal umbauen. Das Unternehmen wird künftig drei
statt vier Geschäftsbereiche haben. Dafür werden die Verteidigungs-
und Raumfahrtsparten Airbus Military, Astrium und Cassidian zum neuen
Unternehmen Airbus Defence & Space zusammengelegt. Diese
Umstrukturierung ist als Reaktion auf die im vergangenen Jahr
gescheiterte Fusion mit dem britischen Rüstungsriesen BAE Systems zu
werten. Enders wollte mit der Fusion der Rüstungssparte, die aufgrund
von schrumpfenden Verteidigungsetats in Europa schwächelt, neue
Märkte erschließen, vor allem in den USA. Der Plan scheiterte am
Widerstand aus Berlin. Enders bezeichnet die geplante
Umstrukturierung als nächsten logischen Schritt in der Entwicklung
des Unternehmens. Es sei eine Evolution, keine Revolution. Diesen
eindrucksvollen Worten folgten die eigentlichen Ziele: Die
Verteidigungs- und Raumfahrtaktivitäten sollen reorganisiert und
fokussiert werden, um Kosten zu reduzieren, um die Profitabilität zu
steigern und die Marktposition zu verbessern. Diese Evolution wird
sich aber nicht erst in der nächsten Generation der
Airbus-Mitarbeiter bemerkbar machen. Enders ist bekannt dafür, dass
er aufs Tempo drückt. Er mag zwar die Umstrukturierung fantasievoll
beschreiben, aber um Kosten zu senken, wird auch er auf herkömmliche
fantasielose Mittel zurückgreifen: Noch ist nicht die Rede von
Stellenabbau, aber das wird kommen. Es sei denn, Airbus wird die
Ausnahme bilden und eine Unternehmensrestrukturierung ohne
Beschäftigungsabbau umsetzen. Schafft Enders das, könnte er auch auf
den absolut unpassenden Evolutionsvergleich verzichten. Denn das wäre
in der Geschäftswelt einfach revolutionär.
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