(ots) - Die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone
entwickelt sich uneinheitlich. Die optimistische Stimmung schlägt
sich (noch) nicht in der Realwirtschaft nieder, die in der längsten
Rezession seit Gründung der Eurozone steckt. Die Wirtschaft Chinas
hängt von der Entwicklung des Schattenbankensystems ab, das sich in
den letzten Jahren gebildet hat. Insgesamt hat sich das Wachstum im
Reich der Mitte verlangsamt - die Kreditaufnahme steigt aber
unverändert. In Japan zeigen sich erste Erfolge der "Abenomics",
jedoch sind für eine nachhaltige Erholung tiefergreifende Reformen
erforderlich. Die USA befinden sich weiterhin auf dem Weg der
Besserung, kommen jedoch immer noch nicht richtig in Schwung.. Wenig
Anlass zu Hoffnung geben derzeit die aufstrebenden Ökonomien
Russlands, Indiens und Brasiliens: Ihr Wachstum ist schwach,
strukturelle Probleme wirken sich immer konkreter aus und die Politik
hat (noch) keine Antworten gefunden. All das analysiert der Global
Economic Outlook für das dritte Quartal 2013.
"Die Wachstumshoffnungen in der Eurozone liegen auf den Exporten,
nicht zuletzt weil von Investitionen, Nachfrage und Staatsausgaben
kurzfristig keine Impulse zu erwarten sind. Die deutsche Konjunktur
wurde in den letzten Jahren vor allem von den explosiv gewachsenen
Exporten nach China angetrieben, während die restliche Eurozone sehr
viel weniger Exportwachstum verzeichnen konnte. Eine
Wachstumsstrategie, die rein auf Exporte setzt, macht die Eurozone
allerdings sehr abhängig von Entwicklungen in anderen Teilen der
Welt.", kommentiert Dr. Alexander Börsch, Leiter Research Deutschland
bei Deloitte.
Euro-Zone: Realwirtschaft mit Handbremse
Die Euro-Zone ist seit mehr als sechs Quartalen in der Rezession.
Der private Konsum wie auch das verfübare Einkommen ist in den
Krisenländern rückläufig, die generelle Verunsicherung der
Konsumenten zeigt sich in einer sehr zurückhaltenden
Anschaffungsneigung für die nächsten 12 Monate. Die Hoffnungen auf
ein Ende der Rezession liegen vor allem auf den Exporten. Seit der
Krise wandelt sich die Exportstruktur der Eurozone deutlich, Exporte
in die BRIC Länder wachsen dabei am schnellsten. Deutschland konnte
seine Konjunktur vor allem durch Exporte nach China stützen. Zwischen
2008 und 2011 stiegen die deutschen China-Exporte von EUR49
Milliarden auf EUR91 Milliarden, die der restlichen Eurozone von
EUR47 auf nur EUR66 Milliarden. Ob sich die Eurozone als Ganzes aus
der Rezession herausexportieren kann, hängt nicht nur von der
Steigerung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch vom
fortgesetzten Wachstum in den Emerging Markets ab.
China: Riese mit schwachen Knien?
China schwächelt. Der PMI sinkt weiter im negativen Bereich und
vor allem die verarbeitende Industrie hat mit einer schwachen
Auslandsnachfrage und rückgängigen Investitionen im eigenen Land zu
kämpfen. Dank leicht verfügbarer Kredite wächst die Binnennachfrage
unverändert. Aber dies könnte sich bald ändern, wenn der Staat, wie
angekündigt, in das herrschende (Schatten-)Bankgeschäft eingreift um
weiteres Ausufern der Kreditschöpfung zu verhindern. Der Teil der
Kredite fließt in Investitionen mit zweifelhaftem wirtschaftlichem
Wert und bremst so nicht nur das Wirtschaftswachstum, sondern birgt
beträchtliche Risiken für das chinesische Bankensystem und damit für
die Weltwirtschaft.
Japan: Lichtblick mit Verfallsdatum?
Schafft Japan den Turnaround? Erste Erfolge der Abe-Regierung
geben Hoffnung: Der PMI steigt, er erreicht den höchsten Wert seit
drei Jahren, die Produktion wuchs von April auf Mai um zwei Prozent.
Der schwache Yen befeuert den Export, schmälert allerdings auch die
Gewinne. Die aggressive Geldpolitik stoppt die Deflation - jedoch
sind tiefergehende Maßnahmen erforderlich, um die positive
Entwicklung nachhaltig zu machen. Der Juni hat die enorme Volatilität
der japanischen Finanzmärkte gezeigt und Fragen nach dem weiteren
Vorgehen aufgeworfen. Ihr Verhalten wie auch die Reformbereitschaft
der Regierung sind entscheidend, ob Japan auf dem Weg der Besserung
bleibt.
USA: Fortschritt in Slow Motion
Die Erholung der USA geht im Schneckentempo voran. Im ersten
Quartal 2013 wuchs die Wirtschaft um gerade einmal 1,8 Prozent. Zwar
hat die Fed angekündigt, weiterhin mit niedrigen Zinsen aktiv zu
unterstützen, jedoch ihre Asset-Aufkäufe im Fall einer weiterhin
positiven Entwicklung schrittweise zu reduzieren. Verhaltenen Anlass
zum Optimismus gibt der Arbeitsmarkt - die Verbraucherausgaben jedoch
zeigen eine negative Tendenz. Insgesamt ist mit einer langsamen,
volatilen Verbesserung der Lage zu rechnen.
Indien, Brasilien, Russland: Hoffnungsträger nehmen Auszeit
Indien und Brasilien gelten als Hoffnungsträger der
Weltwirtschaft. Beide befinden sich in einer schwierigen Phase.
Indiens Wirtschaft wächst in der ersten Hälfe 2013 mit unter fünf
Prozent kaum noch, die Politik zeigt sich weitgehend untätig. Die
Infrastruktur ist nach wie vor optimierungsbedürftig, die Inflation
trotz schwachen Wachstums (zu) hoch. Vor allem aber seine hohen
Defizite machen dem Land zu schaffen. Auch Brasilien befindet sich im
Formtief. Das Wachstum vergangener Jahre ist Geschichte, strukturelle
Probleme drängen. Kaum anders zeigt sich die Lage in Russland: Zwar
bleibt die Binnennachfrage rege, aber die Abhängigkeit von den
Rohstoffpreisen, das hohe Staatsdefizit und der unterentwickelte
Industriesektor geben wenig Anlass für kurzfristigen Optimismus.
"Wenn die BRIC-Staaten als Impulsgeber ausfallen, bekommen dies
besonders die exportorientierten Volkswirtschaften zu spüren - so wie
sich auf der anderen Seite die Probleme der Euro-Zone unmittelbar auf
die Entwicklung der aufstrebenden Märkte auswirken. Im Augenblick
tritt die Weltwirtschaft auf der Stelle, eine ausgewogenere
Wachstumsstrategie für die Eurozone sollte vor allem auf eine
Förderung der privaten Investitionen abzielen", resümiert Dr.
Alexander Börsch.
Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/FkDg2 zum
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