(ots) - Obama sagt Gespräche mit Putin ab, weil es
nichts Konstruktives zu besprechen gibt. Der in Moskau untergetauchte
Whistleblower Edward Snowden ist nicht Anlass der Entscheidung,
sondern nur "ein Faktor". Mag sein. Dann hat entweder die
PR-Abteilung im Weißen Haus versagt. Oder sie hat bewusst darauf
gesetzt, dass US-intern die Botschaft hängenbleibt: "So nicht,
Russland!" Der Zeitpunkt erzwingt geradezu die Interpretation als
billige Retourkutsche. Zumal bei dem Alternativprogramm: Schweden,
das (aus anderem Grund) genauso hinter Snowdens Geistesbruder Julian
Assange her ist. Nun ist unbestreitbar, dass die beiden mächtigsten
Männer in Ost und West keinen Draht zueinander finden. Beiden dürfte
der Vorgänger des jeweils anderen lieber gewesen sein, Bush hier,
Medwedew da. Das macht noch keine diplomatische Krise aus. Doch die
Agenda für notwendige Verständigungen wäre lang: vom eskalierenden
syrischen Bürgerkrieg über die neue Führung im Iran, die Lage in
Nordkorea bis hin zum eigenen Atomarsenal. Die Präsidenten haben sich
nichts zu sagen? Das ist eine viel schlechtere Nachricht als ein
wenig Schmollen aus dem Weißen Haus.
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