(ots) - Zurückhaltend klingen die Kommentare deutscher
Politiker, nachdenklich beinahe. Die Frage nach den Folgen für
Syrien, für den Nahen Osten wird gestellt, auf Risiken verwiesen.
Wenigstens die Untersuchungen der UNO-Spezialisten, die dem
Verbrechen an der Zivilbevölkerung nachgehen sollen, seien
abzuwarten, lautet der Rat, nicht zuletzt von Politikern der
Regierungskoalition. Wer sieht, wie die bekannten Rituale in den
NATO-Hauptstädten jetzt ihren Lauf nehmen, wie Waffen und Worte
geschärft werden, ahnt, dass Warnungen nichts fruchten werden. Der
ahnt, wie alles endet. Und beinahe könnte er auf die Idee kommen,
einen feinen Unterschied in deutschen Kommentaren zu erkennen
gegenüber dem grobschlächtigen Drohen etwa in London oder Washington.
Diesen feinen Unterschied gibt es auch. Er trägt ein Datum: 22.
September. Selbst wenn nicht alles vom Wahlkampf bestimmt wird,
gefärbt wird es davon schon. Bei einer Zweidrittelmehrheit in der
Bevölkerung, die einen Militäreinsatz auch im Falle Syriens ablehnt,
bleiben Befürwortungen in jedem Politikerhals stecken. Doch man möge
genau zuhören. Den Krieg aus prinzipiellen Gründen, nicht nur wegen
fehlender Mandate oder Erfolgsaussichten, lehnt außer der LINKEN
niemand ab. Und schon gar nicht wird über Kriegsschiffe geredet, die
auf dem Weg ins Mittelmeer sind oder bereits dort kreuzen. Oder die
Patriot-Raketenstaffeln, mit denen Deutschland längst seine
Stellungen gegen Syrien bezogen hat.
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